Trametes Versicolor

Trametes Versicolor

Einführung

Die Schmetterlingstramete findet keinen Platz auf unserem Speiseteller, da sie äußerst zäh ist. Dieser einjährige Pilz gedeiht vorzugsweise auf Baumstümpfen oder verrottendem Holz, wo er eine Weißfäule verursacht. Interessanterweise vermag er die beiden Hauptkomponenten von Holz, nämlich Cellulose und Lignin, abzubauen. Cellulose, ein komplexes Polysaccharid aus unzähligen Zuckermolekülen, bildet das Grundgerüst pflanzlicher Zellwände. Sie dient der Pflanze nicht nur als Stütze, sondern zeichnet sich auch durch beeindruckende Festigkeit aus. Die Zugabe von Lignin verstärkt diese Festigkeit und verleiht Holz seine einzigartigen Eigenschaften, darunter Festigkeit und Flexibilität bei vergleichsweise geringem Gewicht. Durch den Abbau von Cellulose und Lignin im Zuge der Weißfäule verliert das Holz jedoch seine Festigkeit, verblasst und wird im Laufe der Zeit so brüchig, dass Bäume bei Stürmen oder einfach durch ihr eigenes Gewicht umstürzen. Obwohl dieser Prozess für Nutzholz unerwünscht ist und verhindert werden muss, spielt er eine entscheidende Rolle im Naturhaushalt. Organismen, die in der Lage sind, Holz abzubauen, sind von größter Bedeutung, da sie sicherstellen, dass abgestorbene Bäume letztendlich verrotten und die darin enthaltenen Nährstoffe dem lebenswichtigen Kreislauf zurückgeführt werden. Nur bestimmte Pilze und Bakterien verfügen über die Fähigkeit, Holz abzubauen, und sie produzieren spezielle Enzyme, die auch in technischer Hinsicht von zunehmendem Interesse sind. Doch die Schmetterlingstramete ist nicht nur aus technologischer Sicht spannend. Sie weist auch bemerkenswerte medizinische Eigenschaften auf, die im Folgenden erläutert werden.

Trametes Versicolor

Einsatzgebiete

  • Selbständige Stärkung des Immunsystems
  • Verlangsamung des Tumorwachstums
  • Abmilderung der unerwünschten Begleiterscheinungen herkömmlicher Krebstherapien
  • Wirksam gegen Viren (wie Hepatitis, Herpes, Influenza, usw.)
  • Bekämpfung von Bakterien
  • Anwendung bei Autoimmunerkrankungen und Allergien

Medizinische Verwendung

In zahlreichen asiatischen Nationen, darunter China, steht die Schmetterlingstramete im Fokus intensiver Forschung. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf ihren immunitätssteigernden Polysacchariden und ihrer Anwendung in der unterstützenden Krebstherapie. Über die vergangenen Jahrzehnte wurden Hunderte von klinischen Untersuchungen in dieser Region durchgeführt. Diese Untersuchungen haben insbesondere die positive Wirkung dieses Pilzes auf das Immunsystem und seine Rolle bei der Krebsbehandlung beleuchtet.

Seit Jahrhunderten nutzt die traditionelle chinesische Medizin den Heißwasserpräparat mit hohem Polysaccharid-Anteil und Tee aus den ganzen Fruchtkörpern dieses Pilzes. Ihr Hauptfokus liegt dabei auf der positiven Beeinflussung der Leber- und Milzfunktionen. Diese Anwendungen dienen der Entgiftung, der Stärkung des Immunsystems und der Förderung des allgemeinen Wohlbefindens. Darüber hinaus finden sie Verwendung bei der Behandlung verschiedener Krebserkrankungen, chronischer Hepatitis sowie Infektionen der oberen Atemwege und des Verdauungstraktes. Auch bei Wunden und Entzündungen, insbesondere an Organen wie Darm, Leber, Prostata, Eierstöcken oder der Haut, hat sich die Anwendung bewährt (Ying et al., 1987). Es ist erwähnenswert, dass zahlreiche In-vitro-Studien gezeigt haben, dass die Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil dieses Pilzes erstaunlicherweise eine selektive Wirkung auf entartete Zellen ausüben, während normale Körperzellen weitgehend unberührt bleiben (Chu et al., 2002).

Die Wissenschaft hat mittlerweile den enormen medizinischen Wert des Schmetterlingsporlings erkannt. Es handelt sich vermutlich um den am gründlichsten erforschten Pilz, und es gibt eine Fülle von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Patenten zu diesem Thema. Um die vielfältigen medizinischen Anwendungen dieses Pilzes zu nutzen, erfolgt seit vielen Jahren die kontrollierte Kultivierung seines Myzels in großen Gärtanks, ähnlich wie beim Raupenpilz Cordyceps sinensis. In Bezug auf ihre medizinische Wirksamkeit werden sowohl natürlich gewachsene als auch kultivierte Fruchtkörper und Myzel aus Gärtanks weitgehend als äquivalent betrachtet. Die Forschung hat sich über viele Jahre hinweg auf die Auswahl und Vermehrung hochleistungsfähiger Pilzstämme konzentriert, um den Gehalt bestimmter Wirkstoffe zu optimieren.

Bereits seit den 1970er-Jahren wird in Japan ein Medikament namens Krestin® aus dem Myzel eines solchen spezifischen Pilzstamms hergestellt. Die Wirkkomponente dieses Medikaments ist ein einzigartiges, stark verzweigtes Polysaccharid, bekannt als PSK, was für Polysaccharid K steht und seinen Ursprung in der Firma Kureha hat. Für eine ausführliche Beschreibung der Eigenschaften von PSK verweist man auf die Veröffentlichung von Sakagami et al. aus dem Jahr 1993. In den frühen 1980er-Jahren wurden zusätzlich weitere medizinisch relevante Verbindungen entdeckt, einschließlich peptidgebundener Polysaccharide, die als PSP oder Polysaccharid-Peptid bezeichnet werden (Ng 1998).

Krestin® wird heutzutage in der Krebstherapie vor allem als Immunstimulans verwendet und generiert jährlich Hunderte Millionen Dollar Umsatz. Die Wirkungen von PSK und PSP sind durch eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien umfassend belegt. Ein Vorteil bei der Verabreichung besteht darin, dass diese Präparate auch oral eingenommen werden können. Im Tierversuch wurde zusätzlich zur oralen Einnahme die intraperitoneale Verabreichung in das Bauchfell durchgeführt, was augenscheinlich zu einer schnelleren Immunreaktion führte. PSK wirkt als Radikalfänger und entfaltet antioxidative Eigenschaften, was vermutlich für seine krebsvorbeugende Wirkung verantwortlich ist (Fisher et al. 2002). Es reduziert auch Schäden am DNA-Molekül, die durch Chemikalien verursacht werden, was als antimutagener Effekt bekannt ist (Kobayashi et al. 1995). Der Polysaccharid-Präparat mit hohem Polysaccharid-Anteil beeinflusst offensichtlich bösartige Zellveränderungen auf vielfältige Weise. Im Tierversuch hemmt er die Anlagerung, Wanderung und Beweglichkeit von Krebszellen und unterbindet die Bildung neuer Blutgefäße, die zur Versorgung des Tumorgewebes dienen (Ooi et al. 2000). Darüber hinaus ist aus Untersuchungen an verschiedenen Krebszelllinien bekannt, dass PSK das zelleigene Selbstmordprogramm, auch als Apoptose bezeichnet, aktiviert (Zhang et al. 2003).

Es sollte jedoch nicht übersehen werden, dass bis heute in vielen Fällen weder konventionelle Krebstherapien noch alternative Heilmethoden eine vollständige Heilung erreichen können. Kombiniert man jedoch konventionelle Therapien mit Präpareten mit hohem Polysaccharid-Anteil, so verlängert sich oft die symptomfreie Phase, und die Gesamtüberlebensrate steigt. Dies ist vor allem auf die Fähigkeit dieser Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil zur Regeneration des geschwächten Immunsystems zurückzuführen. Es ist wichtig zu wissen, dass viele Krebspatienten nicht direkt an der Krebserkrankung sterben, sondern an den Komplikationen, die durch das geschwächte Immunsystem und die Nebenwirkungen der Chemo- oder Strahlentherapie verursacht werden. Um die Bedeutung dieser Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil für die Krebstherapie zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Forschung. Chu et al. (2002) haben eine umfassende Übersicht über klinische Studien zu PSK und PSP bei verschiedenen Krebserkrankungen veröffentlicht. Zusätzliche Einblicke in die Wirkungsweise sowie eine Zusammenstellung und Vergleich klinischer Studien zu diesen Präparaten mit hohem Polysaccharid-Anteil sind auch im Review des University of Texas M. D. Anderson Cancer Center (2010) zu finden.

Lassen Sie uns einen Blick auf eine Phase-II-Studie werfen, die 1992 unter der Leitung von Dr. JX. Liu vom Institute of Chinese Medicine of the Ministry of Public Health in verschiedenen Kliniken in Shanghai durchgeführt wurde. Diese Studie steht stellvertretend für viele andere Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet. In dieser Untersuchung waren insgesamt 485 Patienten mit Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsenkrebs, Magenkrebs und primärem Lungenkrebs in verschiedenen Krankheitsstadien involviert. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Krebsarten oft als schwer behandelbar gelten. Um die Wirkung von PSP zu überprüfen, wurde eine Doppelblindstudie durchgeführt, bei der weder die Patienten noch die behandelnden Ärzte wussten, ob PSP oder ein wirkungsloses Placebo-Präparat verabreicht wurde. Von den 485 Patienten erhielten 274 Personen PSP in Kapselform zusätzlich zur herkömmlichen Chemo- oder Strahlentherapie, während 21 Personen das Präparat mit hohem Polysaccharid-Anteil ebenfalls erhielten, aber sich dessen bewusst waren. Die Ergebnisse dieser Studie waren äußerst vielversprechend. Die Patienten, die PSP begleitend zur herkömmlichen Therapie einnahmen, zeigten eine klare Verbesserung ihrer Lebensqualität, ihrer Immunfunktion und ihrer Blutwerte. Tatsächlich profitierten 83 % der mit PSP behandelten Patienten im Vergleich zu nur 45 % in der Kontrollgruppe, die das Placebo erhielt. Dies unterstreicht die potenziell segensreiche Wirkung von PSP in der Krebstherapie.

Diese Polysaccharid-Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil sind von großem Interesse für die Behandlung verschiedener bösartiger Krebserkrankungen, darunter Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Darm-, Lungen-, Mund- und Rachenraum- sowie Brustkrebs. Ihre Wirksamkeit kann je nach Art des Krebses variieren (Ikuzawa et al. 1988, Kidd 2000). Ein entscheidender Vorteil dieser Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil besteht darin, dass sie das körpereigene Immunsystem stärken. Sie steigern die Anzahl spezieller weißer Blutkörperchen, wie etwa Lymphozyten und Makrophagen (Fresszellen), und erhöhen deren Aktivität. Darüber hinaus fördern sie die Produktion von Cytokinen, darunter Interferone, Interleukine, Tumornekrosefaktoren und Chemokine. Diese Proteine spielen eine zentrale Rolle bei der Regulation von Zellwachstum, -differenzierung und Immunreaktionen. Die Kombination dieser Effekte führt dazu, dass Krebszellen absterben. Zusätzlich verhindern sie die Bildung von Metastasen, was wahrscheinlich auf die Fähigkeit von PSK zurückzuführen ist, Enzyme wie Metalloproteinasen zu hemmen, die Metastasen auf molekularer Ebene fördern. Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Fähigkeit dieser Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil, undifferenzierte Krebszellen in normale Zellen umzuwandeln oder das programmierte Zelltodprogramm (Apoptose) auszulösen. Diese bahnbrechenden Erkenntnisse sind in einer Studie von Fisher et al. (2002) ausführlich dokumentiert.

Untersuchungen von Chan et al. aus dem Jahr 2006, die sowohl Zellkulturen als auch Tierversuche umfassten, deuten darauf hin, dass die kombinierte Verabreichung von Polysacchariden und Chemotherapeutika wie Cyclophosphamid die Wirksamkeit der Medikamente potenziell verstärken kann. Es ist durchaus vorstellbar, dass dieser Effekt auch bei anderen Arzneimitteln auftritt. Besonders aufschlussreich sind in diesem Kontext die Untersuchungen von Shiu et al. aus dem Jahr 1992. In dieser Studie erhielten elf Brustkrebspatientinnen vor Beginn ihrer Chemotherapie sowie während des gesamten Verlaufs eine Kombination aus Zytostatika (Epidoxorubicin und Cyclophosphamid) und PSP. Dieses besondere Vorgehen führte dazu, dass nach drei Therapiezyklen keine signifikante Abnahme der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen auftrat, wie es normalerweise während der Chemotherapie der Fall ist. Interessanterweise berichtete die Hälfte der Patientinnen von einem gesteigerten Appetit und einem allgemeinen Wohlbefinden. Es ist bemerkenswert, dass Tierstudien zeigen, dass die immunstimulierende Wirkung des Schmetterlingsporlings erst dann zum Tragen kommt, wenn das Immunsystem durch eine Krebserkrankung oder die anschließende Chemotherapie geschwächt ist (Chu et al. 2002). Diese Erkenntnis betont die potenzielle Rolle des Schmetterlingsporlings als wertvolle Ergänzung in der Krebstherapie.

In der Behandlung von Krebserkrankungen wird Krestin® in der Regel zusammen mit den herkömmlichen Verfahren der Chemotherapie oder Strahlentherapie eingesetzt. Diese kombinierte Vorgehensweise trägt dazu bei, das Immunsystem zu schützen und ermöglicht es den Patienten, die oft belastenden konventionellen Krebstherapien besser zu tolerieren und sich schneller zu erholen. Infolgedessen steigt sowohl die Erfolgsrate der Behandlung als auch die Lebensqualität der Betroffenen. Es ist erwähnenswert, dass die Wirkstoffe, die aus dem Pilz extrahiert werden, in der Regel nur geringfügige Nebenwirkungen aufweisen und nach dem aktuellen Stand der Forschung die Wirksamkeit gleichzeitig eingenommener Medikamente nicht beeinträchtigen.

Im Jahr 1989 veröffentlichten die Forscher Jong und Donovick vom National Cancer Institute der Vereinigten Staaten eine umfassende Übersicht über die Inhaltsstoffe von Pilzen, die antivirale und antitumorale Eigenschaften aufweisen. In ihrem Bericht dokumentierten sie die nachgewiesene Wirksamkeit von PSK und PSP bei der Behandlung von zwei aggressiven Krebserkrankungen, dem Ehrlich-Karzinom und dem Sarkom 180, in Mäusemodellen. Bemerkenswert war dabei das Fehlen der normalerweise starken Nebenwirkungen, die mit konventionellen Chemotherapeutika verbunden sind. Bis heute werden wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, um die bestehenden Erkenntnisse zu bestätigen und zusätzlich die immunstimulierenden und antibakteriellen Eigenschaften dieser Verbindungen zu belegen.

PSP und PSK zeigen eine zusätzliche Fähigkeit zur Bekämpfung von Viren. Daher werden sie nicht nur zur Prävention von Grippe, sondern auch als begleitende Therapie bei Hepatitis, Herpes und HIV-Infektionen eingesetzt (Collins et al. 1997, Donatini et al. 2004). Besonders bei HIV-Infektionen spielt die starke immunstimulierende Wirkung dieser Präparate eine entscheidende Rolle. Diese Wirkung bietet einen gewissen Schutz vor opportunistischen Infektionen, die durch natürliche Bakterien, latent vorhandene Viren und Candida-Pilze im Darm ausgelöst werden können. Die antiviralen Eigenschaften von PSP und PSK sind gut dokumentiert und bieten eine vielversprechende Option für die Unterstützung des Immunsystems, insbesondere bei viralen Infektionen wie HIV. Diese Präparate können dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und den Körper besser gegen Viren zu schützen, ohne dabei die Wirkung gleichzeitig eingenommener Arzneimittel zu beeinträchtigen.

Die potenzielle antivirale Wirkung könnte auch eine bedeutsame Rolle in der Krebsprävention spielen. In vielen Krebserkrankungen besteht ein zunehmender Verdacht, dass Viren an ihrer Entstehung beteiligt sind. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass fast 90 % der Gebärmutterhalskrebsfälle in Verbindung mit einer Infektion durch humane Papillomaviren (HPV), insbesondere die Typen HPV-16 und HPV-18, stehen. Weitere Beispiele sind Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) und chronische Virushepatitis. EBV erhöht das Risiko für Lymphome, eine Form von Krebserkrankungen des lymphatischen Systems, während chronische Virushepatitis das Risiko für Leberkrebs stark erhöht. Monro et al. (2008) bieten weitere Einblicke in diese Zusammenhänge. In ihrer Arbeit beschreiben die Autoren auch die Wirkung von Coriolus MRL, einem Pilzpräparat, das aus dem Pilzstamm CV-OH1 unter streng kontrollierten Bedingungen hergestellt wird. Dieses Präparat wurde zur Behandlung von 30 Patienten eingesetzt, die unter dem Chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) litten, einer Erkrankung, deren Ursache noch unklar ist, die jedoch von schwerer körperlicher und geistiger Erschöpfung geprägt ist. Es gibt Vermutungen, dass Viren wie das Epstein-Barr- oder Herpesvirus sowie bakterielle Erreger an ihrer Entstehung beteiligt sein könnten. Während der Studie wurden die Patienten zu Beginn 15 Tage lang täglich mit sechs Tabletten des Präparats behandelt, gefolgt von einer Phase von 45 Tagen, in der sie täglich drei Tabletten einnahmen. Die Ergebnisse zeigten bei den meisten Patienten eine signifikante Zunahme der T-Zellen, einem wichtigen Bestandteil des Immunsystems. Weitere umfassende Informationen zur antiviralen Wirkung verschiedener Heilpilze, einschließlich der Schmetterlingstramete, sind in der Arbeit von Brandt et al. (2000) verfügbar.

Maver et al. (1980) führten Versuche mit Mäusen durch, in denen sie die Auswirkungen von PSK auf eine Vielzahl pathogener Bakterien (einschließlich Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Klebsiella pneumoniae, Listeria monocytogenes, Mycobacterium leprea und Streptococcus pneumoniae) sowie Pilze wie Candida albicans und Aspergillus fumigatus untersuchten. Dabei stellten sie fest, dass die Verabreichung von PSK eine wirksame Abwehr gegen diese Mikroorganismen darstellte. Interessanterweise zeigte sich, dass die Verabreichung durch Injektion in die Bauchhöhle (intraperitoneal) der oralen Verabreichung überlegen war, da erstere sofortige Effekte erzielte, während Letztere erst nach zwei Wochen spürbar wurde. Es gibt wahrscheinlich drei Hauptmechanismen, die für die antimikrobielle Wirkung von PSK verantwortlich sind. Erstens aktiviert es Granulozyten, spezielle Immunzellen, die bei der Abwehr von Bakterien eine entscheidende Rolle spielen. Zweitens fördert es die Produktion von Zytokinen, darunter Interleukine und den Tumornekrosefaktor TNF. Drittens bewirkt es die Aktivierung des Myeloperoxidase-Systems (Sakagami et al. 1993). Diese Erkenntnisse zeigen die vielseitigen Wirkungen von PSK im Bereich der Immunabwehr gegen Infektionen.

Ng et al. (1997) berichteten von einem schmerzlindernden Effekt des Präparats mit hohem Polysaccharid-Anteil. Zudem konnte PSP nach Erkenntnissen von Yeung et al. (1995) die Leber von Ratten vor den schädlichen Auswirkungen des Schmerzmittels Paracetamol schützen. Die Verträglichkeit von PSK und PSP ist in der Regel sehr gut, selbst bei einer langfristigen oralen Einnahme. Es wurden lediglich in Einzelfällen Berichte über eine Verfärbung der Fingernägel (Kidd 2000) beobachtet, was jedoch keine schwerwiegenden Bedenken aufwirft. Laut Japanisches Ministerium für Gesundheit in Tokio (1980) meldeten nur 114 von 11.300 Krebspatienten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Einnahme von PSK. Diese Nebenwirkungen beschränkten sich hauptsächlich auf Magen- und Darmbeschwerden wie Durchfall oder Erbrechen. Angesichts der Schwere der Grunderkrankung und der Vielzahl angewandter Therapien ist jedoch nicht klar, ob diese ausschließlich auf das Polysaccharid-Präparat mit hohem Polysaccharid-Anteil zurückzuführen sind. Untersuchungen mit dem Ames-Test ergaben keine Hinweise auf mutagene Eigenschaften (Kobayashi et al. 1993). Ein weiterer Vorteil beider Präparate ist ihre fehlende Wechselwirkung mit speziellen Leberenzymen, die am Abbau der meisten Chemotherapeutika beteiligt sind (Fute et al. 2002). Selbst nach einer mehrmonatigen Behandlung mit Dosierungen, die nekrotische Veränderungen in Tumorzellen hervorriefen, zeigte PSP keine schädlichen Auswirkungen auf die Organe von Mäusen mit Tumoren. Es wurden auch keine fruchtschädigenden (teratogenen) Effekte bei Mäusen nachgewiesen (Ng 1998). Dies unterstreicht die Sicherheit und Verträglichkeit dieser Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil in der medizinischen Anwendung.

Es ist wichtig, nochmals zu betonen, dass die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen zur Schmetterlingstramete sich auf spezifische Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil oder eingetragene Marken wie Krestin®, PSK und PSP konzentriert haben. Diese Produkte werden unter streng definierten Extraktions- und Verarbeitungsbedingungen hergestellt, unter Verwendung bestimmter Pilzstämme, und ihre Wirkstoffgehalte sowie Reinheit werden regelmäßig überwacht. Es bleibt jedoch unklar, inwieweit die bisher beschriebenen Wirkungen auf andere im Handel erhältliche Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil übertragbar sind. Dennoch basierend auf den jahrhundertealten überlieferten Anwendungen und der hohen medizinischen Anerkennung des Pilzes in der Volksmedizin gibt es Hinweise darauf, dass auch die Verwendung von Schmetterlingstramete in Form von Pulver, Tee oder wässrigen Präparaten mit hohem Polysaccharid-Anteil positive Ergebnisse erzielen kann. Mykotherapeuten berichten, dass sowohl das Pilzpulver als auch das Präparat mit hohem Polysaccharid-Anteil der Schmetterlingstramete eindeutig immunstimulierend wirken und oft in Kombination mit anderen Heilpilzen eingesetzt werden.

Sichtbar wird die vielfältige Anwendung der Schmetterlingstramete auch in kosmetischen Produkten, insbesondere zur Bekämpfung von Hyperpigmentierung, was die übermäßige Ansammlung des dunklen Farbpigments Melanin bedeutet. Diese Verwendung findet sich ebenfalls in der traditionellen mexikanischen Volksmedizin, wo der Pilz zusätzlich zur Behandlung von Hautpilzerkrankungen genutzt wird. Die Schmetterlingstramete wächst in der Natur oft auf Ästen und Baumstämmen, wodurch sie relativ leicht selbst gesammelt werden kann, sofern man über ausreichende Kenntnisse in der Pilzidentifikation verfügt oder sich von einem Pilzexperten beraten lässt. Die Fruchtkörper sind verwendbar, solange ihre feinen Poren schneeweiß sind. Nachdem sie getrocknet und zu Tee verarbeitet wurden, zeichnet sich der Pilz durch einen angenehmen, leicht kräuterartigen Geschmack aus. Selbst Personen, die normalerweise keine Pilze mögen, können diesen Tee genießen. Üblicherweise beträgt die empfohlene Tagesdosis 9 bis 15 Gramm des getrockneten Pilzes, wenn er als Tee aufgebrüht wird. In einigen Fällen wird auch das Präparat mit hohem Polysaccharid-Anteil in Kapselform verwendet, insbesondere wenn eine höhere Konzentration erwünscht ist.

Es gibt verschiedene Meinungen hinsichtlich des gesundheitlichen Wertes von Pilzpulver, das aus schonend getrockneten Fruchtkörpern gewonnen wird. Einige bevorzugen diese Form, da bei der üblichen Extraktion mit heißem Wasser Enzyme und Vitamine vermutlich zerstört und Glykoproteine verändert werden. Zudem werden schlecht lösliche oder unlösliche Substanzen wie Chitin abgetrennt. Die Ansicht, dass bei Pilzen ähnlich wie bei Heilpflanzen das Zusammenspiel verschiedener Inhaltsstoffe den größten gesundheitlichen Nutzen bringt, erscheint durchaus plausibel. Historisch gesehen wurde der Pilz jedoch oft als Tee mit heißem Wasser aufgebrüht und nicht roh als Pulver verzehrt. Es wird auch häufig argumentiert, dass der Körper die medizinisch wirksamen Bestandteile aus nicht verarbeitetem Pilzpulver aufgrund ihrer festen Bindung in der Zellwand nicht effektiv aufnehmen kann. Die Extraktion bietet zudem den Vorteil, den Gehalt an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen zu erhöhen, zu standardisieren und die erforderlichen Dosierungen für bestimmte Anwendungen leichter zu erreichen. Es ist auch wirtschaftlich vorteilhafter, Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil und spezielle Formulierungen herzustellen, da die betreffenden Unternehmen in dieser Hinsicht oft eine gewisse Monopolstellung genießen können und ihre Produkte schützen lassen. In den meisten klinischen Studien wurden 3 bis 6 Gramm spezieller, getrockneter Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil verwendet, beispielsweise PSK und PSP in Kapseln von etwa 0,35 Gramm (Chu et al. 2002). Die Anwendung erfolgt in der Regel über einen Zeitraum von einem Monat bis zu neun Jahren, wobei bei längerer Anwendung gelegentlich Pausen eingelegt werden sollten. Derzeit gestaltet sich der Bezug von PSK und PSP aus dem Ausland oder über das Internet noch relativ schwierig. Hingegen sind Pilzpulver und einfache Heißwasserpräparate mit hohem Polysaccharid-Anteil leichter erhältlich. Dabei ist es jedoch wichtig, auf eine hohe Qualität durch die Auswahl vertrauenswürdiger Lieferanten und Hersteller zu achten.

Inhaltsstoffe

Obwohl die Schmetterlingstramete seit vielen Jahrzehnten intensiv unter wissenschaftlicher Lupe liegt, gibt es immer noch viele Geheimnisse rund um ihre Inhaltsstoffe und insbesondere ihre komplexen Interaktionen im Organismus. Ein Schlüsselfaktor für die Wirkung dieses Pilzes ist die Vielzahl hochmolekularer Zuckerverbindungen, speziell vom Beta-D-Glucan-Typ. Schon im Jahr 1973 stellten Forscher unter der Leitung von Miyazaki et al. ein hochverzweigtes Polysaccharid namens Coriolan vor und dokumentierten dessen beeindruckende Wirkung auf verschiedene Krebszelllinien bei Mäusen (Ito et al. 1979). Dieser frühe Fund legte den Grundstein für weitere Untersuchungen und verdeutlichte die faszinierenden Eigenschaften dieses Pilzes, die bis heute die Neugierde der Wissenschaft anregen. Es bleibt jedoch noch viel zu entdecken, um das volle Potenzial der Schmetterlingstramete zu verstehen und zu nutzen.

Die Polysaccharide, die zuvor erwähnt wurden – PSK und PSP -, wurden intensiv erforscht und werden als biological response modifier (BRM) klassifiziert. Sie gelten als die Schlüsselsubstanzen dieses Pilzes und werden mithilfe einer Heißwasserextraktion aus Pilz- oder Myzelmaterial gewonnen. Bei diesem Prozess wird ein genau festgelegtes Verfahren angewendet, das auf dem Ausgangsmaterial basiert, einschließlich definierter Pilzstämme wie CM-101 und Cov-1 sowie den spezifischen Wachstumsbedingungen. Das Endprodukt besteht aus einer Mischung von Polysacchariden und Heteropeptiden. Diese einheitliche Herstellungsmethode gewährleistet die Konsistenz des Produkts.

Die genaue Analyse solcher gigantischen Moleküle mit ihren komplexen Strukturen stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Die erhobenen Daten bieten zwar Einblicke in die Zusammensetzung und Struktur, sind jedoch von Unsicherheiten geprägt. Es ist bekannt, dass beide Fraktionen einen ähnlichen chemisch-molekularen Aufbau aufweisen. Sowohl PSK als auch PSP sind Proteingemische, die mit Polysacchariden verknüpft sind, einschließlich Glykopeptiden, Peptidoglykanen und Polysaccharopeptiden, wobei ihr Molekulargewicht etwa 100 kDa beträgt. Der Proteingehalt liegt im Bereich von etwa 25–38 %. Detaillierte Informationen zu Struktur, Wirkung, Nebenwirkungen, Anwendung und Herstellung dieser Glykopeptide aus der Schmetterlingstramete sind in der Veröffentlichung von Cui et al. (2003) ausführlich beschrieben.

Die Hauptkette in beiden Fraktionen setzt sich hauptsächlich aus Glucosemolekülen zusammen, die durch alpha (1→4) und beta (1→3) Bindungen miteinander verknüpft sind. Diese machen etwa 75 % des gesamten Kohlenhydratanteils aus. Während PSK-Moleküle zusätzlich Fucose enthalten, fehlt diese in PSP. Darüber hinaus sind in PSK auch andere Zuckerarten wie Galactose, Mannose und Xylose enthalten. Bei PSP sind dagegen Zucker wie Arabinose und Rhamnose an die Hauptkette gebunden, jedoch keine Fucose. Die Polypeptidreste in beiden Fraktionen weisen einen hohen Gehalt an sauren Aminosäuren wie Asparagin- und Glutaminsäure sowie neutralen Aminosäuren wie Valin und Leucin auf. Bei PSK gibt es zwei verschiedene Bindungsformen zwischen den Protein- und Polysaccharidbestandteilen: O-glykosidische Bindungen zwischen Serin- bzw. Threoninresten und N-glykosidische Bindungen zwischen Asparaginsäure und OH-Gruppen der Zuckerkette. Weitere umfassende Informationen zu diesem Thema finden sich in den Arbeiten von Ng (1998) und Sakagami et al. (1993).

Beide Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil werden getrocknet und bilden ein braunes Pulver mit einem dezenten, charakteristischen Duft. Sie sind geschmacksneutral und lösen sich gut in Wasser auf. Die Analyse solcher komplexen Riesenmoleküle gestaltet sich jedoch nach wie vor als äußerst anspruchsvoll, und die ermittelten Daten liefern lediglich allgemeine Hinweise auf ihre Struktur und Bestandteile. Es bleibt eine gewisse Unsicherheit über das genaue Zusammenspiel dieser Verbindungen und deren gesundheitlichen Nutzen. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass die Kombination verschiedener Inhaltsstoffe in den Präparaten mit hohem Polysaccharid-Anteil den größten gesundheitlichen Vorteil bietet. Es ist jedoch zu beachten, dass die Zubereitung der Pilze als Tee oder die Verwendung von Pilzpulver in der Volksmedizin seit vielen Jahrhunderten praktiziert wird und positive Ergebnisse zeigt. Mykotherapeuten verwenden gerne Pulver und Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil der Schmetterlingstramete in Kombination mit anderen Heilpilzen, da sie als immunstimulierend gelten. Bei der Anwendung ist jedoch auf die Qualität der Produkte und die Auswahl vertrauenswürdiger Lieferanten und Hersteller zu achten.

Die Forscher begaben sich auf eine spannende Reise, um die wahren Wirkstoffe in den Polysaccharid-Präparaten mit hohem Polysaccharid-Anteil PSK und PSP zu finden. Sie führten akribische Reinigungs- und Trennungsverfahren durch. In diesem Prozess wurden aus PSP sogar kleinere Peptide namens PCV isoliert. Diese Peptide erwiesen sich als äußerst wirksam bei der Hemmung des Krebswachstums und der Stimulierung des Immunsystems (Chen et al. 1993). Interessanterweise identifizierten Forscher wie Mable et al. (1998) zwei Fraktionen im Polysaccharid-Präparat mit hohem Polysaccharid-Anteil PSP, die sie als PCV (10K) und PCV (50K) bezeichneten. Diese Bezeichnungen bezogen sich auf die ungefähren Molekulargewichte von etwa 10 bzw. 50 Kilodalton. Als sie diese Moleküle in Versuchen an Mäusen und Krebszelllinien testeten, zeigten sie eine erhebliche krebswachstumshemmende Wirkung und förderten die Aktivität des Immunsystems. Interessanterweise beeinträchtigten sie normale menschliche Zellen, einschließlich Leberzellen, nur minimal. Eine genauere Analyse von PCV (10K) ergab die Entdeckung eines noch kleineren Peptids, das aufgrund seiner strukturellen Ähnlichkeit mit der Pankreatin-Ribonuclease von Rindern als RNase-CV bezeichnet wurde. Dieses Peptid zeigte ebenfalls beeindruckende Effekte bei der Hemmung des Tumorwachstums bei Mäusen. Detaillierte Informationen zu diesen Untersuchungen bietet das Patent US5824648.

Weitere Bestandteile dieses Pilzes tragen die Namen CVG sowie Coriolan I und Coriolan II. CVG ist ein schlichtes Glykan mit einem beeindruckenden Molekulargewicht von rund 2000 Kilodalton. Dieses weiße Pulver setzt sich wahrscheinlich ausschließlich aus Glucoseeinheiten zusammen. In der Patentanmeldung US4237266 von Sugiura et al. (1980) wird der Extraktionsprozess von CVG beschrieben, zusammen mit seiner bemerkenswerten Fähigkeit, das Tumorwachstum zu hemmen. Coriolan I und II hingegen bestehen aus einer Mischung von Glucose, Fucose, Mannose und Galactose. Interessanterweise variieren sie in ihrem Molekulargewicht, wobei Coriolan I bei etwa 110 Kilodalton liegt, während Coriolan II nur etwa 10 Kilodalton wiegt (Leung 2000).

Sugiura et al. (1980) beschrieben ebenfalls ein wasserlösliches Polysaccharid namens D II. Dieses Polysaccharid wurde in Experimenten an Mäusen mit bösartigen Bindegewebs-Tumoren (Sarkom 180) auf seine bemerkenswerte Fähigkeit zur Hemmung des Tumorwachstums untersucht und nachgewiesen. Bei näherer Analyse wurde festgestellt, dass D II aus Untereinheiten von jeweils vier Glucosemolekülen besteht. In der Hauptkette dieses Glykans sind die Glucosemoleküle durch Beta-D-(1→3)-Bindungen miteinander verknüpft. Nach jeweils drei aufeinanderfolgenden Zuckermolekülen ist ein Glucosemolekül durch eine Beta-D-(1→6)-Bindung gebunden. Das Molekulargewicht dieses Polysaccharids variiert zwischen 2000 und 6500 Kilodalton. Dieses herausragende Polysaccharid, D II, zeigt großes Potenzial in der Hemmung des Tumorwachstums und hat das Interesse von Forschern geweckt, die seine vielfältigen Anwendungen in der Krebstherapie weiter erforschen.

In den Patenten US4599787A und US4851395 von Takayoshi et al. (1980) wird ein stickstoffhaltiges Polysaccharid mit immunstimulierenden Eigenschaften näher erläutert. Dieses bemerkenswerte Molekül weist ein Molekulargewicht von 5 Kilodalton auf. Bereits 1987 berichteten Tsuchitani et al. über die Aufteilung von PSK in mindestens vier Unterfraktionen, wobei ihre Molekulargewichte wie folgt angegeben wurden: F1 (<50 Kilodalton), F2 (50 bis 100 Kilodalton), F3 (100 bis 200 Kilodalton) und F4 (>200 Kilodalton).

Eine weitere Entdeckung wurde von Li et al. (201) gemacht, die ein neuartiges immunmodulierendes Protein namens TVC isolierten und charakterisierten. Die Forschung im Bereich der Krebsbekämpfung und Viruserkrankungen hat in den letzten Jahrzehnten an Fahrt aufgenommen, wodurch Fraktionen und Inhaltsstoffe immer eingehender untersucht werden. Mit dem Ziel, potenziell effektive Wirkkomponenten für die Behandlung von Krebs und Viruserkrankungen zu identifizieren, werden Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil, Aufreinigungsmethoden und Herstellungsverfahren von den Wissenschaftlern patentiert, in der Hoffnung auf zukünftige wirtschaftliche Erfolge.

Die Schmetterlingstramete beinhaltet, wie viele andere Vitalpilze, eine Gruppe von Verbindungen namens Sterole, die vielfältige pharmakologische Wirkungen entfalten können. Zum Beispiel identifizierten Valisolalao et al. (1983) im Rohextrakt des Pilzes zwei polyoxygenierte Ergosterolabkömmlinge, die das Zellwachstum inhibieren können. Es sei jedoch angemerkt, dass die Schmetterlingstramete nicht als essbarer Pilz gilt, obwohl sie Vitamine (einschließlich Provitamin D), Mineralien und Spurenelemente enthält. Diese Nährstoffe treten jedoch aufgrund der medizinisch bedeutsamen Verbindungen, wie zuvor erwähnt, in den Hintergrund.

Rest et al. (1975) entdeckten winzige Kristalle eines schwarzvioletten Pigments namens Telephorsäure (ein Terphenylchinon) in den Hyphen der Hutdeckschicht der Schmetterlingstramete. Es ist interessant zu bemerken, dass diese Verbindung auch im Goldröhrling (Suillus grevillei) vorkommt. Eine weitere erstaunliche Entdeckung wurde von Abraham et al. (1991) gemacht, als sie 4-Hydroxymethylchinolin aus der Schmetterlingstramete isolierten. Diese Substanz hat sich als wirksam im Kampf gegen Malaria erwiesen, und sie zeigt erneut die beeindruckende Bandbreite der Verbindungen, die in diesem Pilz zu finden sind. Dies verdeutlicht die faszinierende Vielfalt der Verbindungen, die in der Schmetterlingstramete vorhanden sind und ihr großes Potenzial in der medizinischen Forschung und Anwendung.

In der Schmetterlingstramete sind zahlreiche faszinierende Enzyme zu finden, darunter Lignin-Peroxidasen, manganabhängige Peroxidasen und Phenoloxidasen, einschließlich der bemerkenswerten Laccase (Collins et al. 1995). Diese Enzyme haben nicht nur medizinisches Potenzial, sondern sind auch technisch von Interesse. Die Fähigkeit der Schmetterlingstramete, sowohl auf Agar-Platten als auch in großen Fermentern kultiviert zu werden, macht sie zu einer optimalen Ressource für die industrielle Produktion von Enzymen, die Lignin abbauen können. Zusätzlich eröffnen die Fortschritte in der genetischen Manipulation des Pilzes, wie von Schuren et al. (1999) beschrieben, neue Möglichkeiten. Einige dieser Enzyme sind relativ unspezifisch, was bedeutet, dass sie in der Lage sind, eine Vielzahl von Verbindungen mit ähnlicher Struktur und Bindungen wie in natürlichen Lignin vorkommend zu spalten. Dies schließt gefährliche Substanzen wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, polychlorierte Biphenyle, das Pestizid Dichloro-Diphenyl-Trichloroethan (DDT) und Azofarbstoffe ein. Diese Erkenntnisse unterstreichen das breite Anwendungspotenzial der Schmetterlingstramete in verschiedenen Bereichen.

Die Dissertation von Dwivedi (2006) präsentiert faszinierende Erkenntnisse zu weiteren Enzymen in der Schmetterlingstramete. In dieser Arbeit wurde das extrazelluläre Proteom, also die Gesamtheit der produzierten Proteine und Enzyme des Pilzes, untersucht. Dwivedi entwickelte eine Methode, um Redox-Enzyme, insbesondere Laccasen, die in der Zellwand gebunden sind, zu isolieren. In seinen umfangreichen Untersuchungen konnte Dwivedi nicht weniger als 97 verschiedene Proteine identifizieren. Allerdings konnten aufgrund fehlender Sequenzdaten nur sieben davon eindeutig als Peroxidasen oder Laccasen identifiziert werden. Dies zeigt die Komplexität und Vielfalt der Enzyme in der Schmetterlingstramete. Ein weiteres interessantes Phänomen, das von Guevara et al. (2000) beschrieben wurde, ist die Freisetzung flüchtiger Komponenten durch die Schmetterlingstramete. Diese Substanzen dienen dazu, kleine Käfer aus der Familie der Cisidae, auch bekannt als Schwammfresser, und andere Insekten anzulocken. Interessanterweise sind diese Komponenten für die menschliche Geruchsempfindung nicht charakteristisch. Die Forschung von Meisch et al. (1993) ergab, dass die Schmetterlingstramete auch Pflanzenhormone, sogenannte Jasmonate, enthält. Diese Stoffe haben verschiedene Funktionen, darunter die Regulierung des Pflanzenwachstums. Dies verdeutlicht die Vielschichtigkeit der bioaktiven Verbindungen in diesem faszinierenden Pilz.

Trotz einiger Veröffentlichungen in der Sekundärliteratur, die möglicherweise aufgrund des Namens diesen Eindruck erwecken, ist das Sesquiterpenoid Conolin bisher ausschließlich in Coriolus consors nachgewiesen worden. Es ist wichtig zu betonen, dass die Ära der Entdeckungen im Zusammenhang mit diesem Pilz noch lange nicht abgeschlossen ist. Mit kontinuierlichen Verbesserungen in den Analysemethoden ist zu erwarten, dass auch in Zukunft neue Verbindungen in diesem faszinierenden Pilz aufgedeckt werden.

Wissenswertes

Der wissenschaftliche Gattungsname Trametes leitet sich vom lateinischen Wort trama ab, was Kettfaden, Gewebe oder Spinnwebe bedeutet. In der Mykologie, der Wissenschaft von den Pilzen, wird damit das Fruchtfleisch von Pilzfruchtkörpern mit seiner netzartigen Struktur beschrieben. Obwohl im Alltag oft von Pilzfleisch die Rede ist, unterscheidet es sich grundlegend von fleischartigem Gewebe. Wissenschaftlich bezeichnet man das Pilzfleisch als Plektenchym oder Schein- bzw. Flechtgewebe. Das Pilzfleisch oder Trama setzt sich aus verwachsenen, verfilzten und miteinander verklebten Pilzfäden zusammen, während echtes Fleisch oder Gewebe in Tieren und Pflanzen aus eng miteinander verbundenen Zellverbänden besteht.

Das Epitheton versicolor stammt aus dem Lateinischen und bedeutet bunt oder buntschillernd, und es bezieht sich auf die vielfarbigen Zonen auf der Oberseite der Fruchtkörper. Neben Verbindungen von medizinischem Interesse enthält dieser Pilz auch Inhaltsstoffe von großem technischem Wert. Insbesondere die von ihm produzierten Enzyme, die er in sein Umfeld freisetzt, finden in verschiedenen Anwendungen breite Verwendung. Die Palette dieser Enzyme umfasst Lignin-Peroxidasen, Cellulasen, Cellobiose-Dehydrogenase, Xylanase, Laccasen und viele andere. In der Natur zersetzt die Schmetterlingstramete komplexe Holzmoleküle in kleinere Bestandteile, die als Nährstoffe dienen. Diese einzigartige Fähigkeit, komplexe chemische Verbindungen aufzuspalten, kann auch genutzt werden, um umweltbelastende Chemikalien wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder halogenierte Verbindungen in ihre Grundbestandteile zu zerlegen. Die Schmetterlingstramete könnte daher in Zukunft eine wichtige Rolle im Umweltschutz spielen, insbesondere bei der Reinigung von verschmutzten Böden und kontaminierten Abwässern. Dies wurde bereits von Forschern wie Azadpour et al. (1997) ausführlich untersucht. Die Schmetterlingstramete bietet ideale Voraussetzungen für die Herstellung dieser Enzyme, da sie leicht in großen Mengen kultiviert werden kann. Die Techniken zur Fermentation haben es ermöglicht, diese wertvollen Enzyme in großen Mengen zu produzieren und somit vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in Umweltschutz und Industrie zu schaffen.

Aus dem Myzel der Schmetterlingstramete können kleine Pellets hergestellt werden, die die Fähigkeit besitzen, große Mengen des toxischen Schwermetalls Cadmium zu binden, beispielsweise aus belastetem Abwasser, wie in der Arbeit von Gabriel et al. (2006) beschrieben. Die Möglichkeiten, diese Eigenschaften in großem Maßstab zu nutzen, werden erst in der Zukunft deutlicher werden. Es gibt wissenschaftliche Veröffentlichungen, die darauf hinweisen, dass Bestandteile der Schmetterlingstramete potenziell in nicht-thermischen Verfahren zur Kohleverflüssigung eingesetzt werden können, wie von Cohen et al. (1987) und Ivanov (2007) dokumentiert. Eine interessante Beobachtung ist, dass die Schmetterlingstramete oft zusammen mit dem Myzel anderer holzzersetzender Pilzarten im gleichen Holzstamm vorkommt. In solchen Fällen sind die Grenzen zwischen den verschiedenen Pilzmyzelien im Querschnitt des Baumstamms deutlich erkennbar. An diesen Myzelgrenzen entstehen unter dem Einfluss von Enzymen farbige Verbindungen, die Melanine genannt werden. Die Strukturen, die durch diese Prozesse gebildet werden, erinnern an die Muster von Marmor, weshalb der Begriff Marmorfäule verwendet wird. Darüber hinaus können im Holz dunkle Punkte durch die Ablagerung von Mangandioxid auftreten. Diese Erscheinung ist nicht auf die Schmetterlingstramete beschränkt, sondern tritt auch bei anderen Weißfäulepilzen wie dem Zunderschwamm (Fomes fomentarius) oder Lackporlingen (Ganoderma sp.) auf, wie von Blanchette (1984) beschrieben.

In der Landwirtschaft von heute, geprägt durch aufeinanderfolgenden Getreideanbau und pfluglose Bodenbearbeitung, bleibt Stroh oft unbebaut auf den Feldern liegen. Dies bietet einen idealen Lebensraum für pflanzenpathogene Keime wie Fusarium aquaeductuum, F. heterosporum, Phoma lingam und Botrytis cinerea, die zu Problemen und Ertragseinbußen bei nachfolgenden Kulturen führen können. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat sich die Forschung intensiv mit der Fähigkeit verschiedener Pilzmyzelien befasst, den Abbau von Stroh zu beschleunigen. Die Ergebnisse von Wiedow aus seiner Dissertation von 2007 sind besonders bemerkenswert. Seine Arbeit zeigt, dass das Myzel der Schmetterlingstramete die Zersetzung von Stroh erheblich beschleunigen kann. Zusätzlich dazu erwies sich dieser Pilz als äußerst wettbewerbsfähig gegenüber schädlichen Keimen, da er sie nach einiger Zeit vollständig überwachsen konnte. Es ist jedoch interessant zu bemerken, dass die besten Ergebnisse in Freilandversuchen unter den klimatischen Bedingungen Mitteleuropas nicht mit der Schmetterlingstramete selbst, sondern mit dem Myzel des Gestreiften Teuerlings (Cyathus striotus) erzielt wurden. Dieser erwies sich als noch besser geeignet für die beschriebenen Zwecke und zeigte eine beeindruckende Leistung.

Zjalic et al. (2005) führten eine gründliche Untersuchung durch, bei der sie Filtrate aus den Flüssigkulturen verschiedener Schmetterlingstramete-Pilzstämme auf ihre Auswirkungen auf die Aflatoxinproduktion durch Schimmelpilze analysierten. Aflatoxine sind höchst mutagene und krebserregende Toxine, die von verschiedenen Schimmelpilzarten, insbesondere von Mitgliedern der Gattung Aspergillus, produziert werden. Unter unsachgemäßen Lagerbedingungen von Lebensmitteln können Pilzsporen, die allgegenwärtig sind, wachsen und diese gefährlichen Toxine bilden. Es ist bekannt, dass die Entstehung dieser Toxine mit oxidativem Stress in Zusammenhang steht, da einige Antioxidantien nachweislich ihre Bildung hemmen. Die Forscher extrahierten Pilzstoffe aus der Schmetterlingstramete und fügten die gefriergetrockneten Produkte zu flüssigen Kulturen von Aspergillus porositicus hinzu, einem Schimmelpilz. Die Ergebnisse zeigten, dass die Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil aller verwendeten Pilzstämme die Produktion von Toxinen in den Schimmelpilzkulturen auf Mais- und Weizensamen erheblich hemmten, wobei die Hemmrate zwischen 40 % und 90 % variierte. Interessanterweise konnte ein enger Zusammenhang zwischen der antioxidativen Aktivität, dem Gehalt an Beta-Glucanen und der Hemmwirkung festgestellt werden. Molekulargenetische Untersuchungen des Schimmelpilzes halfen, die zugrunde liegenden Mechanismen auf zellulärer Ebene zu verstehen. Darüber hinaus eröffnete sich die Möglichkeit, mithilfe des Pilzmyzels Aromastoffe wie das blumig duftende Beta-Lonon aus Vorstufen, beispielsweise Beta-Carotin, herzustellen (Zorn et al. 2003). Dies verdeutlicht das vielseitige Potenzial der Schmetterlingstramete in verschiedenen Anwendungen.

In der Schmetterlingstramete sind erhebliche Mengen des Elements Kupfer enthalten, durchschnittlich etwa 70 mg/kg Trockenmasse. Es wurden sogar Spitzenwerte von über 300 mg gefunden, was überraschend ist, da Kupfer normalerweise zur Pilzbekämpfung verwendet wird. Bereits im Jahr 1933 postulierte Rabanus, dass einige Pilze, die Holz zersetzen, wie der Fomitopsis palustris, Leatiporus sulphureus und die Trametes versicolor, das giftige Element unschädlich machen, indem sie Oxalsäure und andere organische Säuren produzieren. Diese Säuren bilden unlösliche Verbindungen mit dem Metall, wodurch es für den Pilz weniger schädlich wird. Es wurde festgestellt, dass die Fähigkeit zur Metalltoleranz direkt mit der Oxalsäureproduktion in Verbindung steht. Darüber hinaus können diese Pilze ihren Oxalsäuregehalt erhöhen, wenn sie erhöhten Kupferkonzentrationen ausgesetzt sind (Green et al. 2003). In der ehemaligen DDR wurde die Schmetterlingstramete zur Herstellung von Mycoholz genutzt. Unter kontrollierten Bedingungen verändert der Pilz die Holzstruktur so, dass es nach der Behandlung dauerhaft formstabil bleibt. Mycoholz ist ideal für die Herstellung von Holzstiften, Linealen und anderen Zeichengeräten geeignet. Aufgrund der Veränderungen im Wasserhaltevermögen des Holzes eignet es sich auch hervorragend zur Herstellung von Formen für die Glasindustrie. Getrocknete Exemplare des Pilzes finden Verwendung in Dekorationen wie Blumengestecken. Sie können auch lackiert und zu Broschen oder Anhängern verarbeitet werden. Im französischen Department Vaucluse wurde der Pilz früher als pan doou diable (Teufelsbrot) bezeichnet (Thoen 1982).

Geschichte

Bereits in den frühesten schriftlichen Aufzeichnungen über medizinische Kräuter, insbesondere im Shennong Ben Cao Jing, das wahrscheinlich in der Han-Dynastie (ca. 200 v. Chr.) verfasst wurde, wird der Pilz erstmals erwähnt. Es besteht die Möglichkeit, dass diese Aufzeichnungen sogar bis zu zwei Jahrtausende älter sind. Ein weiterer wichtiger Hinweis auf die Schmetterlingstramete, die auch als Yunzhi bekannt ist, findet sich in dem monumentalen Arzneimittelwerk Ben Cao Gang Mu aus der Ming-Dynastie. Dieses Werk wurde von dem renommierten chinesischen Arzt und Naturforscher Li Shi Zhen (1518-1593) verfasst. Li Shi Zhen schrieb ausführlich über die vorteilhaften gesundheitlichen Wirkungen der regelmäßigen Einnahme der Schmetterlingstramete und betrachtete sie als äußerst nützlich für ein langes Leben. Es ist bemerkenswert, wie diese Jahrhunderte alte Aufzeichnung die Bedeutung dieses Pilzes für die traditionelle chinesische Medizin und das Streben nach Wohlbefinden unterstreicht.

Die erneute Anerkennung dieses Pilzes in der modernen Medizin hat ihre Wurzeln erst vor etwa 40 bis 50 Jahren. In den 1970er Jahren wurde ein Chemieingenieur bei der Kureha Chemical Industry in Japan auf eine bemerkenswerte Geschichte aufmerksam. Sein Nachbar hatte sich entschieden, die herkömmliche Behandlung für seinen Magenkrebs abzulehnen und stattdessen über mehrere Monate hinweg Tee aus dem Schmetterlingsporling zu trinken. Zu seiner Verblüffung erholte sich dieser Mann vollständig. Der Ingenieur war von dieser Beobachtung so fasziniert, dass er seinen Arbeitgeber überzeugte, dieses Phänomen genauer zu untersuchen. Nach ausgiebigen Forschungen gelang es schließlich, zwei Polysaccharide (Proteoglykane) aus dem Myzelium zu isolieren und einen wirksamen Pilzstamm (CM 101) aus der Schmetterlingstramete zu identifizieren. Dieser Wirkstoffkomplex wurde 1969 als Polysaccharid K oder kurz PSK bzw. Krestin® bekannt gemacht. Nach umfangreichen Labortests an Tieren und anschließenden klinischen Studien wurde die antitumorale Wirkung wissenschaftlich bestätigt, und Krestin® erhielt 1977 die Zulassung des japanischen Gesundheitsministeriums zur begleitenden Behandlung von Krebserkrankungen. Einige Jahre später gelang es dem chinesischen Forscher Yang, eine noch wirksamere Verbindung aus einem anderen Pilzstamm zu extrahieren. Diese Verbindung, bekannt als PSCP oder PSP (Polysaccharid Protein Complex), wurde 1992/93 von der chinesischen Regierung offiziell als Medikament anerkannt. In anderen Teilen der Welt sind diese beiden Medikamente immer noch nicht offiziell zugelassen, und ihr Einsatz wurde sogar untersagt. Im Jahr 1979 versuchte die spanische Pharmafirma CEPA, eine Zulassung für Krestin® beim spanischen Gesundheitsministerium zu erhalten. Vier Jahre später wurde dieser Antrag mit der Begründung abgelehnt, dass die Wirkungsweise nicht auf eine einzige, definierte Wirkkomponente zurückzuführen ist. Die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) argumentierte ähnlich. Die Verweigerung der Zulassung basierte nicht auf mangelnder Wirksamkeit, sondern darauf, dass die zugrunde liegenden Wirkmechanismen nicht pharmakologisch exakt einem einzelnen Wirkstoff zugeordnet werden können, da es sich um einen Präparat mit hohem Polysaccharid-Anteil aus verschiedenen Polysacchariden des Pilzmyzels handelt. Derzeit werden diese beiden Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil in Japan, China und Australien als Begleitmedikamente zur konventionellen Krebstherapie eingesetzt. Eine alternative Herangehensweise wurde von der Firma Mycology Research Laboratories Ltd. verfolgt, die ein Pulver aus dem Myzelium und den jungen Fruchtkörpern entwickelte (Coriolus-MRL). Die fortlaufende Forschung und Entdeckungen im Zusammenhang mit diesem erstaunlichen Pilz werden zweifellos die Zukunft der Medizin weiterhin beeinflussen.