Cordyceps Sinensis (Chinesischer/Tibetischer Raupenpilz)

Cordyceps Sinensis (Chinesischer/Tibetischer Raupenpilz)

Einführung

Der Chinesische (Tibetische) Raupenpilz ist ein faszinierender Vertreter einer Pilzgruppe, die auf verschiedenen Kleinfalterarten, genauer gesagt, Raupen von Motten, parasitiert. Diese Pilze sind in den Weiten des tibetischen Hochlandes und den benachbarten Regionen in China, Nepal und Indien zu finden, wobei eine Vielzahl von schwer zu unterscheidenden Arten und Varianten existiert, wie von Zang et al. im Jahr 1998 beschrieben. Daher verwenden wir in diesem Zusammenhang den erweiterten Begriff Cordyceps sinensis (sensu lato).

Der Pilz hat seit uralten Zeiten einen besonderen Ruf in der traditionellen chinesischen und tibetischen Medizin. In Tibet kennt man ihn als yartsa gunbu oder einfach Bu. Die Tibeter glauben, dass dieser Pilz im Winter in Form eines Wurms existiert und sich im Frühling in eine grasähnliche Erscheinung verwandelt. Im folgenden Abschnitt werden wir diesen äußerst faszinierenden Pilz aus einer medizinischen Perspektive näher betrachten. Es ist wichtig zu beachten, dass die hier präsentierten Informationen nur eine bescheidene Zusammenfassung der Fülle an verfügbaren Veröffentlichungen darstellen, obwohl sie bereits recht umfangreich sind.

Cordyceps Sinensis (Chinesischer/Tibetischer Raupenpilz)

Einsatzgebiete

  • Steigerung der Sauerstoffaufnahme ins Blut
  • Unterstützende Therapie bei Asthma und Allergien
  • Senkung des Blutzuckerspiegels und der Blutfette
  • Blutverdünnende Eigenschaften
  • Anwendung zur Kontrolle von Bluthochdruck
  • Behandlung von Herzrhythmusstörungen
  • Förderung der sexuellen Gesundheit bei beiden Geschlechtern
  • Verbesserung der Funktion innerer Organe wie Nieren, Leber, Herz und Lunge
  • Steigerung der allgemeinen Vitalität und Leistungsfähigkeit
  • Linderung von chronischem Müdigkeitssyndrom Anregung des Immunsystems
  • Vorbeugung und Bekämpfung von Tumorerkrankungen

Einsatzgebiete

  • Senkung des Blutzuckerspiegels
  • Schutz vor oxidativem Stress
  • Mögliche Hemmung von Tumorzellen (insbesondere bei Brust- und Prostatakrebs)
  • Unterstützung der Verdauungsfunktion
  • Potenzielle Linderung von Hämorrhoiden
  • Reduktion von Entzündungen im Körper
  • Antibakterielle Eigenschaften
  • Stärkung des Immunsystems

Medizinische Verwendung

In der asiatischen Volksmedizin, vergleichbar mit dem Ruf des Ginsengs (Panax sp.), wird der Raupenpilz hoch geschätzt und als universelles Heilmittel betrachtet. Einige sehen ihn als ebenbürtig oder sogar überlegen gegenüber Ginseng an. In der traditionellen chinesischen Medizin wird der Raupenpilz vor allem zur Linderung von Erschöpfung, Tuberkulose, Asthma, Rückenschmerzen und vorzeitigem Samenerguss verwendet. Weiter wird ihm zugeschrieben, die Funktion der inneren Organe wie Leber, Nieren, Lunge und Herz zu stärken.

In der tibetischen Materia Medica findet er Platz in der Kategorie der medizinischen Essenzen, die diverse Tonika einschließt. Er wird genutzt, um die allgemeine Stärke zu erhöhen und das Immunsystem anzuregen. Dies erstreckt sich auch auf die Behandlung von Hepatitis B, einer durch Viren hervorgerufenen Lebererkrankung. Darüber hinaus wird er zur Bewältigung innerer Organprobleme und zur Förderung der Fruchtbarkeit verordnet. Seine Anwendung erfolgt meist in Form von Arzneimischungen. Diese Mischungen verfolgen das Ziel, die Effizienz zu maximieren und gleichzeitig mögliche Nebenwirkungen einzelner Kräuter auf ein Minimum zu reduzieren. Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass die Integration des Pilzes signifikante Verbesserungen in der Herzfunktion bewirken kann. Auch bei der Behandlung von Lungenerkrankungen, einschließlich Asthma, Bronchitis und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung, im Volksmund als Raucherlunge bekannt), hat er sich als hilfreich erwiesen (Donohue et al. 1996, Qu et al. 1995). Darüber hinaus ist die langfristige Anwendung des Raupenpilzes für die Therapie von Herzrhythmusstörungen, zur Unterstützung bei Herzinsuffizienz und zur Nachbehandlung von Herzinfarkten geeignet. Bei Herzkrankheiten führt dies zu einer Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, einer verbesserten sexuellen Funktion und letztendlich zu einer gesteigerten Lebensqualität der Patienten (Chen et al. 1995).

Die Verbesserung der Sauerstoffaufnahme in Zellen und die gesteigerte Verfügbarkeit von Sauerstoff und Zellbrennstoff (ATP), die maßgeblich durch den Pilz beeinflusst wird, könnte eine bedeutende Rolle bei der Behandlung von Herz- und Lungenerkrankungen spielen (Zhu et al. 2004). Die Tibeter setzen den Pilz auch zur Linderung der Symptome der Höhenkrankheit ein. Ein einfacher, jedoch aussagekräftiger Test zur Ermittlung der Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist der Maus-Schwimmtest. Hierbei wird die Schwimmfähigkeit von Mäusen gemessen, sowohl mit als auch ohne vorherige Anwendung des zu testenden Wirkstoffs in einem Wasserbehälter. Solche Tests haben den signifikanten Leistungssteigerungseffekt des Raupenpilzes deutlich aufgezeigt (Mizuno 1999).

Studien zur Anwendung des Pilzes bei Nierenerkrankungen (Lang et al., 1995) sowie bei Leberschäden aufgrund von Giftstoffen oder Viren wie Hepatitis B und C (Liu et al., 2003) haben erhebliche Verbesserungen in der Organfunktion und positive Veränderungen in Laborergebnissen aufgezeigt. Der Raupenpilz erweist sich als ausgezeichnetes Tonikum, steigert die Vitalität und fördert die Regeneration und Genesung nach Krankheiten. Zudem wirkt er dem Alterungsprozess entgegen (Ji et al., 2008). Diese beeindruckenden Effekte sind vermutlich auf die immunstimulierenden Eigenschaften zurückzuführen, die in Verbindung mit einer gesteigerten Produktion von Adenosintriphosphat (ATP) und dessen effizienterer Nutzung in den Mitochondrien, den Zellkraftwerken, auftreten. ATP ist der chemische Treibstoff der Zellen, der durch seinen Abbau die notwendige Energie für sämtliche Körperzellen liefert. Mit zunehmendem Alter nimmt die Produktion dieses Moleküls ab, was zu einer verminderten Energieversorgung der Zellen und letztlich des gesamten Organismus führt.

Die antioxidative Wirkung des Pilzes spielt eine bedeutende Rolle aufgrund der großen Menge an schädlichen freien Radikalen, die bei der Energiegewinnung entstehen (Wang et al., 2009). Ebenso signifikant ist seine Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel zu senken. Er optimiert den Glukosestoffwechsel und verstärkt die Wirkung von Insulin (Guo et al., 1995). Die Anwendung des Raupenpilzes führt zur Reduzierung sowohl der Blutcholesterin- als auch der Triglyzeridwerte, wobei sich das Verhältnis zwischen dem schützenden HDL und dem problematischeren LDL verbessert (Zhou et al., 1998). Dieser Pilz wird auch als Aphrodisiakum für beide Geschlechter geschätzt, und diese Verwendung wird mittlerweile auch durch wissenschaftliche Studien unterstützt (Guo, 1986). Er steigert die Leistungsfähigkeit und erhöht den Testosteronspiegel (Hsu, 2003), was auch im Bereich des Sports von Nutzen sein kann.

In westlichen Gesellschaften wird der Raupenpilz vielfältig eingesetzt, sowohl zur Förderung der allgemeinen Vitalität als auch zur Stimulation des Immunsystems. Seine bemerkenswerten immunmodulatorischen Eigenschaften ermöglichen eine präzise Anpassung, die es erlaubt, den Pilz sowohl zur Unterstützung eines geschwächten Immunsystems als auch zur Regulierung übermäßiger immunologischer Reaktionen, wie sie bei Allergien auftreten, einzusetzen. Zudem hat der Raupenpilz seine Wirksamkeit bei der Bewältigung von bakteriellen und viralen Erkrankungen wie Hepatitis, Influenza und HIV-Infektionen gezeigt. Im Unterschied zu herkömmlichen Antibiotika oder Chemotherapeutika beeinträchtigt er nicht die natürliche Darmflora.

Die Tatsache, dass der Raupenpilz tumorhemmende Eigenschaften besitzt, ist schon seit geraumer Zeit bekannt und wird intensiv in der wissenschaftlichen Forschung untersucht. Es existiert mittlerweile eine Fülle wissenschaftlicher Publikationen, die auf Untersuchungen an Zellen, Tierversuchen und klinischen Studien basieren und die eindrucksvoll die tumorhemmenden Effekte des Pilzes belegen. Dabei zeigt sich, dass mehrere Mechanismen der Krebsbekämpfung im Spiel sind. Die Inhaltsstoffe des Raupenpilzes initiieren vielfältige zelluläre Prozesse, die zu einer Stimulation des Immunsystems führen und insbesondere das unkontrollierte Wachstum von Tumorzellen hemmen. In den entarteten Zellen wird das zelleigene Selbstzerstörungsprogramm, auch als Apoptose bekannt, aktiviert, und die Bildung von Blutgefäßen, die für das Tumorwachstum entscheidend sind, wird unterbunden (Antiangiogenese). Im Gegensatz zu normalen Zellen, deren Lebensdauer genetisch begrenzt ist, haben Tumorzellen aufgrund ihres niedrigen Differenzierungsgrades das Potenzial zur ‹Unsterblichkeit›. Solange sie ausreichend Nährstoffe erhalten und Abfallprodukte abtransportiert werden, können sie sich unendlich teilen. Die Antitumorwirkung des Raupenpilzes greift auch an dieser Stelle an, indem sie die Differenzierung der Krebszellen fördert. Ein weiterer Ansatzpunkt zielt auf die Verringerung der Metastasenbildung ab. De Silva et al. (2012) bieten eine ausgezeichnete Abhandlung über die Wirkungsmechanismen verschiedener Pilze bei Krebserkrankungen.

In der Therapie von Tumorerkrankungen zeigt der Chinesische Raupenpilz eine bemerkenswerte Verträglichkeit im Zusammenspiel mit Chemotherapie oder Strahlentherapie und trägt zur Linderung ihrer unerwünschten Begleiterscheinungen bei. Experimente an Tieren haben deutlich gezeigt, dass die Kombination von Chemotherapeutika und Präparaten mit hohem Polysaccharid-Anteil die Überlebenszeit erheblich verlängert. Zudem deuten Hinweise darauf hin, dass diese Behandlung die Entstehung von Metastasen reduzieren kann. Eine umfangreiche Anzahl von wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die diese Ergebnisse bestätigen, ist mittlerweile verfügbar (Nakamura et al. 2003). Interessanterweise scheint die Wirksamkeit und Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe durch die gleichzeitige Verabreichung von Vitamin C zusätzlich gesteigert werden zu können.

Eine weniger bekannte und bislang nach westlichen Maßstäben nicht ausreichend erforschte Eigenschaft des Raupenpilz-Präparats mit hohem Polysaccharid-Anteil betrifft seinen positiven Einfluss auf die lebensbedrohlichen Abstoßungsreaktionen bei Patienten nach Organtransplantationen (Xu et al. 1995). Durch seine förderliche Wirkung auf das gesamte neuroendokrine System im Gehirn kann der Raupenpilz zudem eine aufgeschlossene und optimistische Lebenseinstellung unterstützen.

Im Zusammenhang damit wird oft behauptet, dass der Pilz beträchtliche Mengen der Aminosäure L-Tryptophan enthält, welche in mehreren Schritten in das oft als ‹Glückshormon› bezeichnete Serotonin umgewandelt wird. Hierzu gibt es Folgendes zu sagen: Die meisten Angaben über den hohen Tryptophan-Gehalt stammen aus der Veröffentlichung von Zhang et al. (1991). In der Studie von Hsu et al. (2002) finden sich ausführliche Informationen zu 16 der 20 proteinogenen Aminosäuren. Allerdings wird Tryptophan nicht erwähnt. Ebenso gibt es bei Zhou et al. (201) keine Hinweise auf diese Aminosäure. Obwohl immer wieder betont wird, ist Tryptophan höchstwahrscheinlich nicht für eine leichte stimmungsaufhellende Wirkung des Pilzes verantwortlich. Dies hat folgende Gründe: Tryptophan zählt zu den essenziellen Aminosäuren, was bedeutet, dass der Körper es nicht selbst produzieren kann und es daher über die Nahrung aufnehmen muss. Der Tagesbedarf für einen Erwachsenen beläuft sich auf etwa 3 bis 6 mg/kg Körpergewicht, also rund 500 Milligramm. Lebensmittel, die reich an Tryptophan sind, umfassen Sojabohnen, Cashewnüsse, Kakao und auch Haferflocken. Diese Aminosäure ist in Deutschland rezeptfrei in Apotheken erhältlich und wird als mildes Schlaf- und Beruhigungsmittel vertrieben. In den USA war Tryptophan bis 1996 aufgrund von Verunreinigungen während der Herstellung verboten, da es schwerwiegende Nebenwirkungen verursachte.

Damit Tryptophan eine positive Wirkung auf die Stimmung ausüben kann, muss es den Weg ins Gehirn finden, wo es in Serotonin umgewandelt wird. Dies erfordert die Überwindung der sogenannten Blut-Hirn-Schranke, wobei Tryptophan mit anderen Aminosäuren um den Eintritt konkurriert. Bevor Tryptophan zu Serotonin wird, entsteht als Zwischenstufe 5-Hydroxytryptophan (5-HTP). Dieser Umwandlungsschritt ist der langsamste und erreicht nur eine Ausbeute von etwa 3 %. Körpereigene Enzyme spielen bei allen Umwandlungsschritten eine Rolle. Um einen Mangel an Serotonin auszugleichen, wäre es daher effizienter, direkt 5-HTP bereitzustellen. 5-HTP wird in der Leber, im Darm und im Gehirn nahezu vollständig zu Serotonin umgewandelt, was sehr schnell erfolgt. Über den Blutkreislauf gelangt 5-HTP ins Gehirn und wird dort in Serotonin verwandelt. Wenn 5-HTP von außen zugeführt wird, steigt auch der Serotoninspiegel im Darm unverhältnismäßig stark an, was insbesondere zu Beginn einer Behandlung zu Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen führen kann. Das im Darm produzierte Serotonin gelangt zwar in den Blutkreislauf, kann jedoch die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Das bedeutet, dass das im Gehirn benötigte Serotonin auch vor Ort produziert werden muss. Um die unnatürliche Umwandlung von 5-HTP im Darm zu verhindern, wurden pharmazeutische Zubereitungen entwickelt, die zusammen mit einem Hemmstoff eingenommen wurden. Trotz dieser Erkenntnisse wird die Wirksamkeit von 5-HTP als nicht ausreichend klinisch belegt angesehen. In Deutschland ist es nicht zugelassen und wurde mit der Einführung der Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, kurz SSRI, als Antidepressivum vom Markt verdrängt.

Die Gruppe von Wirkstoffen, bekannt als SSRI, wird häufig wegen ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung eingesetzt. Dies geschieht, indem sie die Wiederaufnahme von Serotonin, das zwischen den Gehirnzellen in den synaptischen Spalt freigesetzt wird, unterbindet und somit seine Konzentration erhöht. Bereits im Jahr 1969 stellten Coppen et al. die These auf, dass ein Mangel an Serotonin im Gehirn als mögliche Ursache für Depressionen betrachtet werden könnte. Obwohl es Hinweise für diese Theorie gibt, ist sie nach wie vor Gegenstand kontroverser Diskussionen. Die exakten Mechanismen, die zur Entstehung dieser Erkrankung führen, und die präzise Rolle von Serotonin und anderen Neurotransmittern sind bei Weitem noch nicht vollständig verstanden. Serotonin entfaltet im Körper eine Vielzahl von unterschiedlichen Wirkungen und fungiert sowohl als Gewebshormon als auch als Neurotransmitter.

Die Studien von Nishizawa et al. (2007) zur antidepressiven Wirkung des Pilzes deuten darauf hin, dass das adrenerge und dopaminerge System, jedoch nicht das serotonerge System, daran beteiligt sind. Die Forscher verwendeten ein spezielles Präparat mit hohem Polysaccharid-Anteil in ihren Mäuseversuchen, dessen Hauptbestandteile sich als Fettsäuren und Sterole herausstellten. Die psychotropen Wirkungen werden jedoch wahrscheinlich von bisher unbekannten Inhaltsstoffen verursacht. Traditionell wurde der Pilz in Form von Tee oder zusammen mit Mahlzeiten eingenommen. Die empfohlene Dosierung variiert nicht nur je nach Verwendung des Präparats mit hohem Polysaccharid-Anteil, sondern hängt auch von der behandelten Erkrankung ab. Langfristige vorbeugende Behandlungen erfordern geringere Dosierungen im Vergleich zur Behandlung bereits ausgebrochener Erkrankungen. Es ist jedoch noch weitere Forschungsarbeit erforderlich, um wissenschaftlich fundierte Therapieschemata für unterschiedliche Indikationen zu etablieren.

Es gibt bislang keinerlei Anzeichen dafür, dass die regelmäßige Verwendung selbst hoher Dosen des Pilzes schädliche unerwünschte Effekte aufzeigt. Lediglich in Einzelfällen wurden Berichte über Mundtrockenheit, übermäßiges Schwitzen und Verdauungsstörungen verzeichnet (Zhou et al. 1998). Der Versuch, im Tierversuch eine letale Dosis (LD50) zu ermitteln, war nicht von Erfolg gekrönt. Selbst bei der Verabreichung beträchtlicher Mengen zeigten die Versuchstiere keine Anzeichen von Beeinträchtigungen der Nieren und Leber, geschweige denn Todesfälle. Es wird gelegentlich geraten, aufgrund seiner leistungssteigernden Wirkung den Pilz nicht unmittelbar vor dem Zubettgehen einzunehmen. Beim Erwerb sollte man auf hochwertige Produkte setzen, am besten von Unternehmen, die auf diesem Fachgebiet spezialisiert sind.

Es liegen bis dato keine Erkenntnisse vor, die auf schädliche Auswirkungen hinweisen, wenn dieser Pilz regelmäßig eingenommen wird. Die Bemühungen zur Verbesserung der Pilzzuchtbedingungen und zur Identifizierung von Pilzstämmen mit hoher Wirkstoffkonzentration gehen stetig voran. Es wird angenommen, dass natürliche Pilzkörper und kultiviertes Myzel in Bezug auf ihren Wirkstoffgehalt weitgehend äquivalent sind. Daher erweist sich die teure Sammlung von Wildpilzen in diesem Zusammenhang als wenig sinnvoll. Allerdings wurden durch Holliday et al. (2004) erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen kultivierten Pilzstämmen dokumentiert. Für präventive Maßnahmen wird eine empfohlene tägliche Dosierung von etwa 3 bis 9 Gramm pulverisiertem Myzel angegeben. Ein Zehntel dieser Menge genügt für konzentrierte Myzelpräparate mit hohem Polysaccharid-Anteil. Selbst bei Dosierungen von 30 bis 50 Gramm Pulver, die bei der begleitenden Behandlung von Krebserkrankungen verwendet wurden, wurden keine ungünstigen Nebenwirkungen festgestellt. In den Vereinigten Staaten ist der Raupenpilz als zugelassenes Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und leicht zugänglich. Zusätzliche umfangreiche Informationen über die Inhaltsstoffe in Cordyceps sinensis und anderen Cordyceps-Arten sowie die Effekte verschiedener Zubereitungen und Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil finden sich im Überblicksartikel von Russel und Paterson (2008). Eine gründliche Darstellung seiner medizinischen Anwendungsgebiete bietet auch die Arbeit von Holliday et al. (2005).

Inhaltsstoffe

Getrocknete Chinesische Raupenpilze weisen einen Fettgehalt von etwa 8,5 % auf, einen Proteingehalt von 25,3 % und einen Ballaststoffgehalt von 18,5 %. In Bezug auf die Kohlenhydrate setzen sie sich aus rund 29 % zusammen, wobei 11% Polysaccharide und 7 % Mannitol sind. Der Wassergehalt beträgt etwa 11 % (China Science Institute Shimyang Edible Center). Im Gegensatz dazu enthalten frisch geerntete Raupenpilze ungefähr 70 % Wasser. Ein einzelnes Raupenpilzexemplar, bestehend aus Raupe und Pilz, wiegt im Durchschnitt etwa 0,8–1 Gramm. Nach dem Trocknen reduziert sich das Gewicht auf etwa 0,35 Gramm.

Der Pilz beherbergt sämtliche lebensnotwendigen Aminosäuren und eine Palette von Fettsäuren, sowohl gesättigte als auch ungesättigte. Darüber hinaus beinhaltet er wertvolle antioxidative Vitamine wie E, A und das für die Blutgerinnung bedeutende Vitamin K. Zudem ist er reich an Spurenelementen sowie den Vitaminen B1, B2 und B12. Der Vitamin-B12-Gehalt wird auf 20 µg/g geschätzt (Mishra und Upadhyay 2011), das ist etwa das Sechsfache der empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen. Insbesondere für Vegetarier, da dieses Vitamin in Pflanzen äußerst selten und in minimalen Mengen vorkommt, stellt die ausreichende Aufnahme eine Herausforderung dar.

Komplex zusammengesetzte Polysaccharide, Peptide, Sterole und besondere Nucleoside sind von erheblichem medizinischem Interesse. Diese Elemente sollen im weiteren Verlauf näher beleuchtet werden. Nucleoside sind als natürliche Bausteine der Erbmoleküle DNA bekannt und spielen in verschiedenen zellulären Prozessen eine bedeutsame Rolle, sei es in ihrer natürlichen Form oder durch Modifikationen. Von chemischer Natur sind sie komplexe Moleküle, die aus einem Zuckeranteil und einer Basenkomponente aufgebaut sind. In Cordyceps-Pilzen und verwandten Arten wie Cordycepin, Adenosin, Uridin und Inosin finden sich chemisch veränderte Nucleoside. Diese Nucleosid-Analoga stören die Reproduktion genetischer Informationen, ein entscheidender Schritt bei Zellteilungsprozessen und der Vermehrung von Viren. Die Wirkung dieser Stoffe bei Krebs und Virusinfektionen ist gut nachvollziehbar. Gesunde Zellen, die sich langsamer teilen und über Reparaturmechanismen verfügen, sind gegenüber solchen Verbindungen weniger anfällig. Eine faszinierende Anwendung findet das Nucleosid 2’3′-Didesoxyinosin bei der unterstützenden Therapie von HIV-Infektionen. Unter dem Handelsnamen Videx® verbessert es nicht nur die Verträglichkeit der oft mit Nebenwirkungen behafteten Standardtherapie, sondern steigert auch deren Effektivität.

Die Substanz Cordycepin, auch bekannt als 3′-Desoxyadenosin, hat nachweislich krebshemmende Eigenschaften, wie in einer Studie von Yoshikawa et al. aus dem Jahr 2004 dokumentiert wurde. Zusätzlich dazu wirkt Cordycepin als Hemmstoff für das Enzym der reversen Transkriptase, welches eine entscheidende Rolle bei der Vermehrung des HI-Virus spielt. Ebenso zeigt es eine Wachstumshemmung bei bestimmten grampositiven Bakterien. Weitere Verbindungen innerhalb dieser Stoffgruppe beeinflussen und regulieren physiologische Prozesse im zentralen Nervensystem und die Freisetzung von Neurotransmittern im Gehirn. Das im Pilz enthaltene Adenosin hat die Fähigkeit, die Herzfrequenz zu reduzieren und die Durchblutung sowohl des Gehirns als auch der Herzkranzgefäße zu beeinflussen.

Wie bei anderen Vitalpilzen sind auch im Raupenpilz die enthaltenen Polysaccharide, wie beispielsweise Beta-D-Glucane und Galactosaminoglycane, von großer Bedeutung für seine medizinische Wirksamkeit. Diese hochverzweigten, gigantischen Moleküle bestehen aus verschiedenen einfachen Zuckermolekülen wie Glucose, Galactose, Mannose und anderen. Aufgrund ihrer komplexen dreidimensionalen Struktur besitzen sie herausragende antitumorale und immunstimulierende Eigenschaften. Zudem zeigen sie antioxidative Wirkungen und sind in der Lage, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Unter den Kohlenhydraten findet sich auch eine Verbindung, die ursprünglich von Chatterjee et al. im Jahr 1957 als Cordycepinsäure (1,3,4,5-Tetrahydroxycyclohexansäure) beschrieben wurde. Allerdings wurde die Struktur dieser Verbindung 1963 von Sprecher und Sprinson revidiert, und es wurde nachgewiesen, dass es sich tatsächlich um den Zuckeralkohol D-Mannitol handelt. Eine umfassende Liste der in Cordyceps sinensis vorkommenden Polysaccharide und deren chemische Struktur ist in der Arbeit von Zhou et al. aus dem Jahr 2009 verfügbar.

Die dritte Gruppe kraftvoller Wirkstoffe besteht aus Sterolen, darunter Ergosterol, Sitosterol, Daucosterol und Campeasterol. Sie teilen eine ähnliche Grundstruktur mit Cholesterin und spielen eine vielfältige Rolle bei pharmakologisch relevanten Wirkungen. Innerhalb des Pilzes finden sich Substanzen wie das antibiotisch wirkende Ophiocordin, das auch eine schwache fungizide Wirkung gegen Pilze aufweist.

Im Jahr 2001 veröffentlichten Seephonkai et al. ihre Forschungsergebnisse zur Isolierung eines frischen Tropolons aus den Myzelkulturen einer Cordyceps-Pilzart (Cordyceps sp. BCC 1861). Dieser neu entdeckte Wirkstoff erhielt den Namen Cordytropolon und zeigte nachweisbare Effekte gegen Plasmodium falciparum sowie Krebszelllinien. Sechs Jahre darauf beschrieben Bunyapaiboonsri et al. die neuartigen Verbindungen Cordyol A-C und identifizierten zudem bereits bekannte Substanzen wie Diorcinol, Violaceol I und II. Diese chemischen Verbindungen gehören zur Kategorie der Diphenylether und deren Glykoside. Besonders hervorzuheben ist Cordyol C, da es die Vermehrung des Herpes-simplex-Virus Typ 1 deutlich hemmt und das Wachstum verschiedener Krebszelllinien beeinflusst.

Es scheint, dass unter kontrollierten Zuchtbedingungen während des Wachstums des Raupenpilzes sein Myzel flüchtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) erzeugt (Zhu et al. 1998). Zusätzlich möchten wir auf spezielle Proteingruppen wie Cyclopeptide, einschließlich Cordyheptapeptid A, hinweisen. Es wird vermutet, dass sie einen Beitrag zur vitalisierenden und immunstimulierenden Wirkung des Raupenpilzes leisten könnten. Interessanterweise zeigt Cordyheptapeptid A auch eine hemmende Wirkung auf die Vermehrung von Plasmodium falciparum, dem Erreger der Malaria (Isaka et al. 2007). Eine umfangreiche Übersicht über die Inhaltsstoffe des Pilzes und deren Wirkungen findet sich in den Rezensionen von Russel und Paterson (2008), Li et al. (2006) und Shrestha et al. (2012). Letztere haben eine gründliche Auflistung aller bisher identifizierten Verbindungen im Raupenpilz erstellt und liefern Informationen zur Toxikologie sowie den pharmakologischen Effekten. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nur ein Bruchteil der tatsächlich im Chinesischen Raupenpilz vorhandenen Verbindungen bisher exakt charakterisiert wurde. Aufgrund der vielfältigen Inhaltsstoffe und seiner einzigartigen parasitären Lebensweise bleibt der Raupenpilz für die wissenschaftliche Forschung auch in Zukunft eine fesselnde Herausforderung, die noch viele wertvolle Erkenntnisse verspricht.

Wissenswertes

Der wissenschaftliche Gattungsname Cordyceps hat seine Wurzeln in der antiken griechischen Bezeichnung kordyle, was so viel wie Keule bedeutet, sowie im lateinischen ceps, was auf Kopf hinweist. Diese etymologische Herkunft wurde gewählt, um die auffällige morphologische Struktur dieses Pilzes zu verdeutlichen. Die Historie von Cordyceps sinensis ist eng mit der Entdeckung dieses Pilzes auf chinesischen Märkten durch den Forscher J. M. Berkeley verbunden. Dieser bemerkenswerte Fund im 19. Jahrhundert eröffnete den Weg für eine vertiefte wissenschaftliche Untersuchung dieses Organismus. Abgesehen von seiner wissenschaftlichen Relevanz erweist sich der Cordyceps-Pilz als von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung für die tibetische Bevölkerung. In früheren Zeiten fungierte er als bedeutender Handelsartikel und hatte symbolische Bedeutung für den Austausch zwischen Mensch und Natur. Heutzutage ist dieser Pilz für viele Tibeter, insbesondere in entlegenen ländlichen Regionen, zur Hauptquelle des Lebensunterhalts geworden. Die ökonomische Bedeutung des Cordyceps-Pilzes, insbesondere in der Bergregion Dolpo im Nordwesten Nepals, wurde ausführlich von Marion Täsch Furger im Jahr 2008 erforscht. Ihre Untersuchung bietet interessante Einblicke in die Abhängigkeit der dortigen Bevölkerung von diesem einzigartigen Pilz und zeigt auf, wie er die Wirtschaft und das Leben in diesen entlegenen Bergdörfern beeinflusst. Diese Studie verdeutlicht die enge Verbindung zwischen Mensch und Natur und wie sie gemeinsam dazu beitragen, die vielfältigen Aspekte des Cordyceps-Pilzes zu erforschen.

Die Dokumentation der jährlichen Erntemengen des Cordyceps-Pilzes im Tibetischen Hochland zeigt eine gewisse Varianz und Spannbreite. Die Berichte schwanken zwischen 5 und 25 Tonnen pro Jahr. Interessanterweise existieren auch Aufzeichnungen, die besagen, dass in Tibet während der Jahre von 1999 bis 2001 jährlich zwischen 35 und 50 Tonnen dieses Pilzes gesammelt wurden. Wenn wir den Blick auf das gesamte Verbreitungsgebiet des Cordyceps-Pilzes richten, werden sogar noch beeindruckendere Zahlen genannt. Hier reichen die Schätzungen von 100 bis zu 200 Tonnen jährlich (Winkler, 2007). Diese Zahlen verdeutlichen die erhebliche Menge dieses Pilzes, die jährlich gesammelt wird und wie tief verwurzelt seine wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung in der Region ist.

Bei einer Annahme, dass die individuellen Cordyceps-Pilze ein Gewicht von etwa 0,8–1 Gramm aufweisen, ergibt sich eine erstaunliche Berechnung. Die Gesamtzahl der Raupenpilze, die in diesem Szenario gefunden werden könnten, beläuft sich auf mehr als 100 Millionen Einheiten. Dieser beeindruckende Bestand hätte einen geschätzten wirtschaftlichen Wert von mehreren Hundert Millionen Euro. Es ist daher keine Überraschung, dass unter solchen Umständen die Sorge um eine mögliche Bestandsreduktion besteht. Es ist ebenso faszinierend zu bedenken, dass die Anzahl der infizierten Wirte, in diesem Fall Mottenraupen, in astronomischer Höhe liegen müsste, um eine so große Population an Cordyceps-Pilzen zu unterstützen. Darüber hinaus müssen trotz der massiven Anzahl von befallenen Raupen ausreichend Exemplare überleben, um das langfristige Überleben dieser Art zu gewährleisten. Bisher wurde dieser Aspekt noch nicht eingehend erforscht oder untersucht.

Der Raupenpilz wird seit Jahrhunderten gesammelt, und es wird angenommen, dass diese Praxis seit den 1950er Jahren anhält, wobei jährlich geschätzte 100 Millionen Exemplare gesammelt wurden. Interessanterweise gibt es keine wesentlichen Berichte über Rückgänge in den Hauptgebieten, in denen der Raupenpilz gesammelt wird. Die vermutlich moderatere Sammlung in den vergangenen Jahrhunderten hatte offensichtlich keine nachteiligen Auswirkungen auf den Bestand dieser faszinierenden Pilzart.

Um ein besseres Verständnis für die Häufigkeit des Raupenpilzes zu entwickeln, können wir uns auf die Untersuchungen von Chen et al. (2000) beziehen. In den Regionen des Regierungsbezirks Nagqu, wo ideale Bedingungen für das Vorkommen von Raupen und des Pilzes gegeben sind, wurde eine durchschnittliche Dichte von etwa 0,42 Raupen pro Quadratmeter festgestellt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Dichte an manchen Orten noch höher sein kann. Angesichts der enormen Flächenausdehnung von mehreren hunderttausend Quadratkilometern in den Hochplateaus sind die Mengen, die für die oben genannte Berechnung herangezogen wurden, durchaus realistisch.

Derzeit fungiert Lithang als das wichtigste Handelszentrum für die Sammlung von Raupenpilzen in Osttibet. Diese Stadt liegt in einer extremen Höhe von knapp über 4000 Metern und zählt somit zu den höchstgelegenen Städten weltweit. Das Sammeln von medizinischen Pflanzen hat eine lange und tief verwurzelte Tradition in der tibetischen Kultur. Historischen Aufzeichnungen zufolge ist der Raupenpilz seit etwa fünfhundert Jahren bekannt. Heutzutage besteht die Hauptnachfrage nach diesem Pilz hauptsächlich unter chinesischen Verbrauchern, die ihn als chongcao (dongchong xiacao) bezeichnen. Es ist jedoch erwähnenswert, dass unter dieser Bezeichnung, die aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) stammt, auch andere Arten von Cordyceps verwendet werden. Die TCM betrachtet den Raupenpilz als ein herausragendes Tonikum. In den Regionen, in denen er gesammelt wird, ist der Preis für den Raupenpilz von 1982 bis 2003 je nach Qualität um das Hundertfache gestiegen. In Städten wie Lhasa hat sich der Preis für Cordyceps in den letzten zehn Jahren um mehr als das Vierfache erhöht. Gegenwärtig werden in Metropolen wie Shanghai oder Hongkong mehr als 20.000 CNY pro Kilogramm für die hochwertigste Güteklasse bezahlt. Eine bedeutende Steigerung der Nachfrage nach diesem Pilz erfolgte aufgrund der lebensbedrohlichen Infektionskrankheit SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome). Diese durch Viren verursachte Erkrankung trat erstmals im Jahr 2002 in der chinesischen Provinz Guangdong auf und beeinträchtigt die Funktion der Lunge. Sie forderte zwischen 2002 und 2003 fast 1000 Menschenleben. Aufgrund des Mangels an wirksamen Medikamenten versuchten viele Menschen, eine Infektion zu verhindern, indem sie den Raupenpilz einnahmen.

Angesichts des hohen Preises, der nach Gewicht berechnet wird, ist es mittlerweile bedauerlicherweise recht häufig, dass in die Raupenpilze kleine Holzstücke, aber auch Drahtstücke aus Edelstahl oder, aufgrund ihres Gewichts, aus gesundheitsschädlichem Blei oder Lötzinn eingeschoben werden. Berichte über eine mögliche Bleikontamination der Pilze könnten mit dieser problematischen Praxis zusammenhängen. Bisherige umfassende Untersuchungen haben jedoch keinerlei Hinweise darauf ergeben, dass der Pilz Schwermetalle in seinen Fruchtkörpern anreichert. In jüngerer Zeit sind auch vereinzelt biologische ‹Fälschungen› auf den asiatischen Märkten aufgetaucht. Bei diesen Fälschungen handelt es sich um die Wurzeln von Stachys geobombycis, einer Art aus der Ziest-Familie.

Der Cordyceps-Pilz hat in der Volksrepublik China einen einzigartigen Status erreicht, indem er zum Statussymbol der neureichen Elite wurde (Winkler 2007). Doch es bleibt unklar, wie die intensiven Sammelpraktiken langfristig die Bestände beeinflussen werden. Die chinesische Regierung hat den Pilz mittlerweile als gefährdete Art eingestuft und seit 2006 staatliche Vorschriften für die Sammlung von Cordyceps in Tibet erlassen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die natürlichen Ressourcen effektiv zu schützen. Es ist bedauerlich, dass nur wenige Pilzsammler auf ökologisch nachhaltige Praktiken achten. In ihrem Bestreben, Exemplare aus Pilz und Larve zu erlangen, graben die Sammler oft kleine Löcher in den Boden, ohne diese später wieder zu schließen. Dies führt dazu, dass nach Ende der Sammelsaison zahlreiche vegetationsfreie Vertiefungen im Boden verbleiben, die den empfindlichen Boden der Erosion aussetzen. In den extremen klimatischen Bedingungen des Hochgebirges erholen sich gestörte Vegetationsbereiche nur langsam, was auch die Gräser und somit die Lebensgrundlage der Mottenlarven beeinträchtigt. Zusätzlich verursachen die vielen Sammler und ihre Lasttiere direkte Schäden an der empfindlichen Vegetation, hinterlassen Abfälle und Müll.

In den Monaten von April bis Juni, während der Saison des Raupenpilzes, dominiert die Suche nach diesem außergewöhnlichen Pilz nahezu das gesellschaftliche Leben der Tibeter. In dieser Periode bleiben Geschäfte und Schulen geschlossen. Die Sammlung von Raupenpilzen bietet vielen Tibeterinnen und Tibetern eine der wenigen, wenn nicht sogar die einzige Möglichkeit, Einkommen zu erzielen. Dieses Geld ist trotz der noch vorherrschenden Tauschwirtschaft von entscheidender Bedeutung. In den besten Sammelgebieten trägt der tibetische Raupenpilz oft zwischen 70 und 90 Prozent zum jährlichen Einkommen bei. Um Raupenpilze sammeln zu dürfen, müssen sowohl Einheimische als auch Fremde Lizenzgebühren an die Regierung entrichten. Ein durchschnittlicher Sammler findet pro Tag zwischen 20 und 40 Exemplare dieses Pilzes. Die Entlohnung variiert je nach Qualität und liegt zwischen 0,5 und 2 Euro pro Pilz. Erst wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Tageslohn eines Tibeters etwa 2 Euro beträgt, wird die herausragende wirtschaftliche Bedeutung des Raupenpilzes deutlich. Beim Ausgraben des Pilzes ist äußerste Vorsicht geboten, um den Fruchtkörper nicht von der vollständig verdauten Raupe zu trennen. Die Larve und der Fruchtkörper sind vergleichsweise widerstandsfähig. Dennoch kann es vorkommen, dass der Fruchtkörper versehentlich abbricht. Dies geschieht meist an der Verbindungsstelle zwischen Raupe und Pilz und führt zu einer erheblichen Wertminderung des Pilzes.

Die Beschaffenheit und der Wert des Raupenpilzes unterliegen auch Schwankungen in Abhängigkeit von der Erntezeit. Mit zunehmendem Reifegrad und der Ausbreitung von Sporen werden die Larven hohl, schrumpfen leicht ein und erfahren eine Veränderung in ihrer Farbgebung. Zudem existieren regionale Unterschiede, die größtenteils auf die Diversität der von diesem Pilz befallenen Mottenarten in verschiedenen Gebieten zurückzuführen sind. Zum Beispiel sind die von diesem Pilz durchdrungenen Raupen aus Regionen wie Nepal, Bhutan, Indien und einigen südlich gelegenen Gebieten des Himalayas für ihre kräftig roten Augen bekannt, während diese Merkmale bei den etwas helleren Exemplaren auf dem Tibetischen Plateau fehlen. Diese beiden Varianten werden als rotköpfige und weiße Raupenpilze bezeichnet.

Wie bei anderen natürlichen Erzeugnissen aus abgelegenen Regionen der Welt steigt der Preis für diese Pilze auf ihrem Weg vom Sammelort bis zum Endverbraucher in jeder Etappe an, wodurch eine erhebliche Preisspanne entsteht. Untersuchungen von Li et al. aus dem Jahr 2002 haben gezeigt, dass die beiden Bestandteile, nämlich der Pilzfruchtkörper und die vollständig verdaute Raupe, in Bezug auf den Gehalt an medizinisch relevanten Inhaltsstoffen wie Nukleotiden und Polysacchariden praktisch identisch sind. Das Pilzmyzel durchdringt den Körper der Raupe vollständig, wodurch diese schließlich die gleiche chemische Zusammensetzung wie der Fruchtkörper des Pilzes aufweist. Bisher wurde jedoch noch nicht erforscht, ob auch die befallenen Motten medizinisch interessante Substanzen enthalten.

Außerhalb Asiens erfolgt die Deckung des Bedarfs an Raupenpilzen hauptsächlich durch künstlich kultiviertes Pilzmyzel, also Pilzzellen. Dies hat diverse Beweggründe. Einerseits sind wir in unserer Kultur nicht mehr daran gewöhnt, Insekten oder ihre Chitinhüllen zu konsumieren. Andererseits ist die Gewinnung von Pilzmaterial aus Myzelkulturen weitaus kosteneffizienter. Zudem herrscht die allgemeine Annahme vor, dass die Inhaltsstoffe in natürlichen Fruchtkörpern und in Myzel aus Kulturen weitestgehend übereinstimmen. Offenbar kommen dabei ungeschlechtliche (anamorphe) Pilzformen zum Einsatz. In den herkömmlichen Zuchtverfahren des Raupenpilzes kommt es nicht zur Entwicklung von Fruchtkörpern (Kernkeulen).

Die Entstehung der Flüssigkulturtechnik für Cordyceps-Myzel erfolgte in den frühen 1980er Jahren in China und hat seither eine breite Verbreitung erfahren. Sie wurde auch für die Kultivierung anderer lebenswichtiger Pilzarten herangezogen. Die hohe Nachfrage und die exorbitanten Preise für wild wachsende Fruchtkörper führten dazu, dass China und Korea beträchtliche Mittel in die Forschung zur Schaffung optimaler Zuchtbedingungen und zur Identifizierung wirkstoffreicher Pilzstämme investierten. Im Jahr 1982 gelang am Medizinischen Forschungsinstitut der Chinese Academy of Medical Sciences die Isolierung des ersten kommerziellen Cordyceps-Pilzstamms (CS-4), der dann unter streng kontrollierten Bedingungen kultiviert wurde. Im Verlauf der 1990er-Jahre wurden zahlreiche klinische Studien und medizinische Untersuchungen durchgeführt, um Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil und Wirkstoffe aus diesem Pilzstamm zu erforschen. Gleichzeitig begann die kommerzielle Herstellung des Pilzes und seiner Ableger in Form von Kapseln (JinShuiBao), was große Teile der Bevölkerung dazu anregte, sie als Nahrungsergänzungsmittel zu konsumieren. Dieser Ansatz ermöglichte die Gewinnung weiterer Erkenntnisse bezüglich des therapeutischen Einsatzes, möglicher Nebenwirkungen und anderer relevanter Fragen.

Inzwischen erfolgt die Kultivierung von Pilzmyzel in großem Umfang, entweder in riesigen Tanks als Flüssigkultur oder auf festem Substrat (Dong und Yao 2007). Die Methode der Zucht auf festem Substrat, vor allem in den USA und Japan praktiziert, weist den Nachteil auf, dass nach der Kultivierung eine Trennung der Pilzzellen von den unverbrauchten Substratresten (wie Stroh oder Reis) erforderlich ist. Selbst bei sorgfältigster Trennung bleiben geringfügige Mengen an zwar harmlosen, jedoch wertmindernden Bestandteilen zurück. Bei beiden Verfahren wird sterilisiertes Substrat verwendet, dessen Nährstoffzusammensetzung perfekt auf das Wachstum der Pilze abgestimmt ist, ähnlich wie bei anderen Zuchtpilzen. Die Produktion in Tanks ermöglicht zusätzlich eine präzise Steuerung von Faktoren wie Temperatur und Gaszusammensetzung. Unter diesen Bedingungen wächst das Myzel äußerst rasch, oft innerhalb weniger Tage, und mit geeigneter Technologie kann sogar ein kontinuierlicher Betrieb aufrechterhalten werden. Die Kultur wird mit genau definierten, genetisch homogenen Kulturstämmen des Raupenpilzes beimpft, die auf eine maximale Ausbeute an medizinisch relevanten Inhaltsstoffen hin ausgewählt wurden. Das produzierte Myzel wird von seinem Nährmedium mittels Filtration oder Zentrifugation abgetrennt, getrocknet und zu feinem Pulver vermahlen. Dieses Pulver wird durch Extraktion mit Wasser oder Alkohol behandelt, wobei unlösliche Bestandteile verloren gehen können. Die erhaltenen Präparate mit hohem Polysaccharid-Anteil werden erneut getrocknet, zu Pulver verarbeitet und in verschiedenen Formen auf den Markt gebracht, beispielsweise als Kapseln oder Tabletten. Auf diese Weise entsteht ein Produkt, das auf lange Sicht eine gleichbleibende Qualität gewährleistet.

Durch kontinuierliche Qualitätskontrollen im späteren Verlauf wird die konstante Zusammensetzung der Inhaltsstoffe sichergestellt. Die fortlaufende Suche nach medizinisch wirksamen Raupenpilzstämmen bleibt ein bedeutendes Ziel der Forschung. Dies ist unerlässlich, um in Verbindung mit festgelegten Extraktionsverfahren standardisierte Produkte mit wiederholbaren Wirkstoffzusammensetzungen und -konzentrationen zu produzieren und das Risiko von Verwechslungen oder Beimengungen mit ähnlichen Arten auszuschließen. Im Gegensatz zu westlichen Kulturen, schätzen Menschen in Asien von Natur aus die Effektivität natürlicher Produkte höher ein als die von kultivierten Varianten. Dieses Phänomen erstreckt sich auch auf den Ginseng, bei dem Wurzeln aus wilden Sammlungen nahezu unbezahlbar sind. In China erfreut sich das Produkt aus Raupe und Pilz trotz seines erheblich höheren Preises nach wie vor großer Beliebtheit. Historisch betrachtet spielten die aphrodisierenden und potenzsteigernden Eigenschaften des Raupenpilzes eine entscheidende Rolle für seine Popularität, zumindest bis wirksame pharmazeutische Alternativen wie Viagra® auf den Markt kamen. Es ist denkbar, dass die Nachfrage in dieser Hinsicht langfristig abnehmen könnte.

In Tibet wurden in den letzten Jahren gezielte Versuche unternommen, den Raupenpilz auf den Raupen des Seidenspinners (Bombyx mori) in kontrollierter Umgebung zu kultivieren. Die erforderlichen Fähigkeiten zur Aufzucht von Raupen sind bei den Chinesen seit Jahrhunderten aufgrund ihrer Expertise in der Seidenraupenzucht vorhanden. Zudem wurde angestrebt, die Population der natürlichen Wirtsorganismen (Thitarotes sp.) zu vermehren und speziell auf die Zucht von Raupenpilzen auszurichten. Es ist höchstwahrscheinlich, dass der zukünftige und stetig wachsende Bedarf Chinas an natürlichen Fruchtkörpern nur durch diesen Ansatz langfristig gedeckt werden kann. Das Kultivieren von Fruchtkörpern auf künstlichem Substrat stellt bei der Zucht sämtlicher Pilzarten eine besondere Herausforderung dar und ist bisher beim Raupenpilz noch nicht geglückt.

Im traditionellen Glauben der Einheimischen war das Ausgraben sowohl des Raupenpilzes als auch verschiedener heilsamer Wurzeln eine Handlung, die nur einer kleinen, auserwählten Gruppe gestattet war, da dieser eigenartige Pilz den Erdgeistern zugeschrieben wurde. Wer es dennoch wagte, dieses Tabu zu brechen, wurde gemäß der Überlieferung nicht nur mit Krankheit bestraft, sondern auch seine Familie und der gesamte Clan sollten davon betroffen sein. Es scheint jedoch, dass dieser Glaube inzwischen an Bedeutung verloren hat. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Einheimischen beobachtet haben, wie Fremde den Pilz sammelten, ohne negative Folgen zu erleiden.

Insektenpathogene Pilze, wie der Raupenpilz und die Puppenkernkeule (Cordyceps militaris), könnten eine weitreichendere Rolle im natürlichen Ökosystem spielen als bisher angenommen. Ihre Infektion erfolgt durch Sporen und wird umso wahrscheinlicher, je zahlreicher Insekten oder deren Puppen in einem Gebiet vorkommen. Der Pilz profitiert von einem Massenauftreten seiner Wirte, was optimale Bedingungen für seine Ausbreitung schafft. Die Zunahme einer Insektenart führt zu einem zeitlich verzögerten Anstieg der anderen. Durch die Pilzerkrankung wird die Insektenpopulation schnell dezimiert, was zu einer geringeren Anzahl potenzieller Wirte führt und somit die Pilzpopulation verringert. Dies trägt dazu bei, die Überlebensmöglichkeiten der Insekten zu verbessern. Im Laufe der Zeit stellt sich ein natürliches Gleichgewicht zwischen Insekten und Pilzen ein, was auf faszinierende Weise die Vielfalt und Stabilität des Ökosystems unterstützt. Ein ähnliches Prinzip findet auch in der biologischen Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft Anwendung. Allerdings kommen dabei keine Kernkeulen, sondern andere insektenpathogene Mikropilze zum Einsatz, um Schädlinge effektiv zu kontrollieren. Dieser Mechanismus verdeutlicht die erstaunlichen Wechselwirkungen in der Natur und bietet spannende Einblicke in die Anpassungsfähigkeit von Pilzen und Insekten in einem sich ständig verändernden Umfeld.

Beim Erkunden des Raupenpilzes wird man zwangsläufig auf Daniel Winkler stoßen, einen anerkannten Experten auf diesem Gebiet. Herr Winkler organisiert jährliche Expeditionen nach Tibet und in andere Regionen weltweit, die für ihre Pilzvorkommen bekannt sind. In zahlreichen schriftlichen Werken hat er sich ausführlich mit Pilzen und ihrer wirtschaftlichen sowie ökologischen Bedeutung auseinandergesetzt. Besonders möchten wir ihm für die großzügige Bereitstellung der Bilder des chinesischen Raupenpilzes und der Informationen aus seinen Publikationen danken. Weitere Informationen sind auf seiner Website unter www.mushroaming.com verfügbar.

Geschichte

Die Interpretationen bezüglich der aphrodisierenden Eigenschaften des Raupenpilzes und seine Verbindung zum bekannten chinesischen Schriftwerk Shennong ben cao jing – Klassische Kräuterkunde des göttlichen Sämanns sind umstritten. In diesem Schriftstück wird Shennong, dem göttlichen Sämann, zugeschrieben, der auf den mythischen Urkaiser zurückgeführt wird, der angeblich etwa im Jahr 2700 v. Chr. existierte. Moderne Untersuchungen lassen jedoch darauf schließen, dass dieses mehrbändige Werk zwischen 300 v. und 200 n. Chr. entstand. Es widmet sich verschiedenen Themen, darunter Landwirtschaft sowie Heil- und Medizinpflanzen.

Die schriftlichen Aufzeichnungen über den Raupenpilz reichen in Tibet ungefähr 1000 Jahre zurück, obwohl auch diese Zeitangabe umstritten ist. Sichere Quellen aus dem 15. Jahrhundert bezeugen die Bewunderung für diesen Pilz als herausragendes Aphrodisiakum in einem Werk namens Mündliche Anweisungen zu einer Vielzahl von Heilmitteln – Man nGag bYe Ba RingbYe, verfasst vom tibetischen Mediziner Surkhar Namnyi Dorje. Einige tibetische Ärzte sind jedoch der Meinung, dass der Pilz möglicherweise bereits einige Jahrhunderte früher unter einem anderen Namen in den Vier Tantras – rGyud bZhi von Yothok Yontan Gonpo (8. bis 11. Jahrhundert) erwähnt wurde. Die Entdeckung dieses eigenartigen Pilzes scheint auf die aufmerksamen Beobachtungen von Hirten zurückzugehen. Diese Hirten waren neugierig auf das leidenschaftliche und vitale Verhalten ihrer Rinder nach dem Weiden auf den Hochebenen. Schließlich fanden sie heraus, dass die Tiere ein merkwürdiges schwarzes Gras gefressen hatten.

Die traditionelle chinesische Medizin führte erstmals im Jahr 1694 den Raupenpilz in Wu Yiluos Werk Ben cao cong jin auf, einer Überarbeitung der chinesischen Arzneimittellehre (Materia medica), wo er als Dongchong Ciacao oder kurz Chongcao bezeichnet wird. In der tibetischen Medizin findet sich eine frühe Erwähnung des Pilzes, die mindestens bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Im Westen wurde der Pilz erst im frühen 18. Jahrhundert bekannt, als der Jesuitenpater Du Halde im Jahr 1736 seinen Einsatz am Hof des chinesischen Kaisers beschrieb und offenbar die ersten Exemplare nach Europa, insbesondere nach Frankreich, brachte. Im Laufe der Zeit sind zahlreiche Reiseberichte entstanden, die immer wieder die Sammlung, den Handel, die Verwendung und vor allem die Bedeutung des Raupenpilzes in Asien beleuchten. Erst im Jahr 1945 brachte Bailey das erste Foto einer Pilzsammlung in den Westen. Interessanterweise erfuhr der exotische Pilz im Westen erst Anfang der 1990er-Jahre größere Aufmerksamkeit, als die traditionelle chinesische Medizin an Popularität gewann und die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit sowie Ausdauer der chinesischen Athleten bei sportlichen Wettkämpfen damit in Verbindung gebracht wurden. Bemerkenswert ist jedoch, dass der Pilz erst 1964 offiziell als Arzneidroge in die chinesische Pharmakopöe (Arzneibuch) aufgenommen wurde.

Die erste systematische Beschreibung des Raupenpilzes erfolgte 1843 durch den englischen Botaniker Berkeley. Dies geschah, nachdem ihm Exemplare dieses Pilzes vom Markt in Guang Dong zugesandt worden waren. Ursprünglich wurde der Pilz als Sphaeria sinensis klassifiziert. Erst im Jahr 1878 ordnete Saccardo ihn in die Gattung Cordyceps ein und gab ihm den heute gebräuchlichen Namen Cordyceps sinensis. Gemäß molekulargenetischer Studien von Sung et al. aus dem Jahr 2007 wurde der Pilz inzwischen der Gattung Ophiocordyceps zugeordnet und trägt die Bezeichnung Ophiocordyceps sinensis.